Die ganze Schweiz und vor allem die Angehörigen atmeten am Samstag auf. Die vermisste Sarina (14) aus Utzigen BE ist wohlauf. Nach drei Tagen Ungewissheit. Die französische Polizei hatte sie im Département Doubs gefunden (BLICK berichtete). Aber: Wie teuer war die ganze Suchaktion? Und: Wer bezahlt die Zeche? Wieder mal der Steuerzahler oder doch Sarinas Eltern?
«Über 100 Polizisten, Armeeangehörige und weitere Rettungskräfte haben etwas über 24 Stunden lang im Gelände nach dem vermissten Mädchen gesucht», so Christoph Gnägi, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern. Die Anzahl der suchenden Personen habe aber je nach aktuellem Stand variiert.
Suche meist auf Kosten der Allgemeinheit
Zu den Kosten des Einsatzes sagt Gnägi nichts, nur so viel: «Bei einer Suche geht es nicht darum, an die Kosten zu denken oder wer diese später bezahlt. Sondern darum, die vermisste Person zu finden.» Und weiter: «Natürlich könnte nach Erstellung der Schlussrechnung allenfalls Regress genommen werden», so Gnägi. «Jedoch müsste da schon eine besonders grosse Arglist festgestellt werden.» Deshalb sei es in den meisten Vermisstenfällen so, dass die Kosten für eine Suche von der Allgemeinheit getragen werden.
Etliche Einsatzkräfte
BLICK hat recherchiert, was die Suche gekostet hat: 119'400 Franken – mindestens! Allein die Polizei, die teils mit 30 Leuten vor Ort war (angenommener Stundenlohn von 120 Franken bei einer allfälligen Weiterverrechnung), hat somit 86'400 Franken gekostet.
Die Feuerwehr war mit 35 Leuten im Einsatz. Acht Stunden lang, mit einem Sold von gut 30 Franken pro Stunde und Person. Kosten: 8400 Franken. Der Zivilschutz war mit 28 Leuten vor Ort. Sie sind mit einem Tagessold von 30 Franken pro Person günstiger. Total: 840 Franken. Jedoch kommt der Erwerbsersatz (EO) von etwa 170 Franken am Tag dazu. Schlägt mit 4760 Franken zu Buche.
Rund 50 Armeeangehörige
Stärker ins Gewicht fallen die rund 50 Armeeangehörigen, die ungefähr einen Tagessold wie die Zivilschützer (total 1500 Franken) sowie EO-Geld erhalten (total noch mal 8500 Franken). Hinzu kommen sechs Hunde und 13 Freiwillige vom Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde (Redog): circa 4000 Franken.
Aber auch einzelne Leute der Alpinen Rettung Schweiz, der Staatsanwaltschaft, des Care-Teams und ein Armee-Heli standen im Einsatz – was insgesamt gut 5000 Franken verschlingen dürfte.
Eltern werden wohl verschont
Auch wenn die Behörden nicht sagen, warum Sarina abgehauen ist – ihre Eltern dürften wohl von saftigen Rechnungen verschont bleiben. Polizeisprecher Gnägi: «Ein solcher Einsatz gehört zum Auftrag der Polizei und der Rettungskräfte.» Auch der Gemeindepräsident Walter Schilt (58) appelliert an die Verhältnismässigkeit: «Zudem muss die Rechtsgleichheit gewährleistet sein. Schlussendlich sind wir alle froh, dass Sarina noch lebt.»