Der Bieler Hass-Imam Abu Ramadan (64) forderte in seiner Moschee die Vernichtung von Nicht-Muslimen. Nebenbei kassierte er während 13 Jahren satte 600'000 Franken an Sozialhilfe-Geldern. Seit der Fall gestern publik wurde, kommen neue Fakten zum Vorschein.
So wollten die Behörden laut «Tages-Anzeiger» viel früher eingreifen. Das Nidauer Sozialamt habe sich vor etwa fünf Jahren bei den kantonalen Behörden erkundigt, ob man dem Libyer die Niederlassungsbewilligung entziehen könne. Gesetzlich ist das möglich, wenn eine Person «dauerhaft und im erheblichem Mass auf Sozialhilfe angewiesen ist».
Sie blitzten jedoch beim kantonalen Migrationsdienst ab, schreibt der «Tages-Anzeiger». Grund: Offenbar meinte der Kanton, die Gemeinde wolle Ramadan das Asyl-Recht entziehen – und dafür ist nicht der Kanton, sondern der Bund zuständig. Darum passierte nichts und Ramadan kassierte weiterhin Sozialhilfe.
Im Eilverfahren zum C-Ausweis
Die Niederlassungsbewilligung C erhielt Abu Ramadan erstaunlich schnell: 1998 wanderte er als Asylsuchender ein, 2001 erhielt er das Asyl-Recht und die Aufenthaltsbewilligung B. Im Oktober 2003 bekam er den C-Ausweis, im Jahr darauf kassierte er bereits Sozialhilfe. Das alles, obwohl er kaum Deutsch oder Französisch sprach.
Immerhin hat ihm der Kanton Bern am 3. August das Asyl-Recht entzogen. Was mit seiner Niederlassungsbewilligung passiert, ist noch offen.
«Er macht uns Angst!»
Klar ist lediglich: Die Bieler Moschee war den Behörden schon länger ein Dorn im Auge. 2008 wurde in einem vertraulichen Bundesbericht die Ar'Rahman-Moschee in Biel erwähnt, weil heikle Predigten aktenkundig wurden, so der «Tages-Anzeiger».
In der Vergangenheit wurden mindestens zwei Fälle bekannt, bei denen Besucher der Bieler Moschee später Kontakte zu islamistischen Milizen oder Dschihadisten hatten. Nicht nur das, auch Ramadans Predigten besorgte die Muslime in Biel: «Er macht uns Angst!», klagt ein Moschee-Besucher gegenüber «Le Matin». (pma)