Im Müncher Katzentempel können Tierfreunde ihren Kaffee trinken und ein Büsi auf dem Schoss streicheln. Auch in Nürnberg, Leipzig und Hamburg gibt es solche Gaststätten. Der Besitzer des Lokals will nun auch in Bern ein Katzencafé eröffnen. «Das Konzept funktioniert überall auf der Welt – ganz sicher auch in der Schweiz», sagt Thomas Leidner zu «20 Minuten».
In seinem Katzentempel dürfen die Besucher mit sechs Büsi spielen: Balou, Ayla, Gizmo, Jack, Robin und Saphira (alle 6 Jahre alt). Doch die Katzen, die allesamt aus einem Tierheim kommen, bestimmen selbst, ob sie die Nähe zu den Menschen suchen oder sich lieber zurückziehen wollen.
Die Katzen sind auch die Einzigen, die in Leidners Café Fleisch zu essen kriegen. Für alle anderen Besucher stehen ausschliesslich vegane Speisen auf der Karte. «Die Katze auf dem Schoss streicheln und dazu einen Schweinsburger zu essen, wäre eine Doppelmoral.»
Strenge Hygienevorschriften
Ob es bald auch das erste Büsi-Café in der Schweiz gibt, ist noch unklar. Denn der Behördengang gestaltet sich als schwer.
Gemäss Artikel 14 der Hygieneverordnung des Eidgenössischen Departements für Inneres (EDI) dürfen «in Räumen, in denen mit Lebensmitteln umgegangen wird, Tiere weder gehalten noch mitgeführt werden».
Davon ausgenommen seien Hunde, die eine behinderte Person führen oder begleiten sowie Hunde in Begleitung des Gastes, wenn der Betreiber des Lokals dies erlaubt. Auch Tiere, «die in Gästeräumen von Gastgewerbebetrieben so gehalten werden, dass kein Kontaminationsrisiko besteht, namentlich in Aquarien und in Terrarien» sind von der Vorschrift ausgeschlossen.
Leidners erste Anfrage wurde abgelehnt. Doch der Veganer gibt nicht auf, er will beweisen, dass kein Kontaminationsrisiko bestehe. «Damit keine Katzenhaare im Essen landen, ist die Küche nur via Durchreiche mit dem Café verbunden, die Köche dürfen nicht in den Gästeraum und das Servicepersonal nicht in die Küche», sagt er.
Katzen-Cafés sind eine Erfindung aus Tokio. In Europa gibt es welche, in Paris, London und Wien. (man)