Mehrmals gelang es den Beamten in Basel bereits, eine Übergabe von hohen Geldbeträgen im letzten Moment zu verhindern. Mehrere tatverdächtige Betrüger sitzen in U-Haft. Jetzt warnt die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt: Andere Betrüger sind immer noch aktiv.
Ihre Opfer ködern auch sie in Hochdeutsch über gefälschte Telefonnummern. Doch die Betrüger haben eine neue Masche: Neu kontaktieren sie ihre potentiellen Opfer in anderen Kantonen und fordern sie auf, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich nach Basel zu bringen und dort einem «Polizisten» zu übergeben.
Ausserdem würden Personen in Basel angewiesen, in eine andere Stadt zu fahren und dort das Geld einem vermeintlichen Beamten auszuhändigen.
Bisher wurde das Geld am Wohnort abgeholt
Bisher bekannt war der Trick, dass die Betrüger Personen über eine offizielle Amtsnummer – zum Beispiel einer Polizeiwache – telefonisch kontaktierten. Den potentiellen Opfern teilten sie daraufhin mit, dass deren auf Banken deponierte Vermögen nicht mehr sicher seien und man deshalb das Geld abheben und zu sich nach Hause nehmen solle. Anschliessend würden Polizisten am Wohnort vorbeikommen und das Bargeld, Schmuck sowie weitere Wertsachen in Verwahrung nehmen und sicher deponieren.
In einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt wird darauf hingewiesen, dass die Polizei niemals Personen auffordert, bei einer Bank Geld abzuheben. «Ebenso wenig fordert die Polizei auf, Geld aus Gründen der Sicherheit in einen anderen Kanton zu bringen», heisst es weiter. «Die Polizei verlangt nicht, dass Sie Ihren Schmuck bzw. weitere Wertgegenstände aushändigen sollen.»
Die Betrüger verschaffen sich mit dem sogenannten «Call ID-Spoofing» das Vertrauen ihrer Opfer: Der Anrufer sendet dabei meist über die Internettelefonie (Voice Over IP) nebst dem Telefonsignal auch noch eine falsche Telefonnummer mit. Dadurch wird die wahre Identität des Anrufers beim Angerufenen verschleiert. (noo)