Basel Forscher behaupten
Frauen reanimieren schlechter

Frauen führen Wiederbelebungsmassnahmen weniger effizient aus als Männer. Das hat eine Studie von Basler Forschern ergeben. In der Nothilfeausbildung sollten Frauen entsprechend gezielter vorbereitet und geschult werden.
Publiziert: 08.05.2017 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:55 Uhr
Weniger «Hands-on time»: Männer schnitten in der Studie besser ab.
Foto: Imago/Archivbild

Ob nach einem Herzstillstand Frauen oder Männer Nothilfe leisten, macht einen Unterschied. Gerade bei der Führungskommunikation im Zuge einer Wiederbelebung schneiden Frauen demnach schlechter ab, wie Forscher der Universität und des Universitätsspitals Basel im Fachblatt «Critical Care Medicine» berichten. Das kann Folgen für die Überlebenschancen des betroffenen Patienten haben.

An der Studie nahmen 108 Medizinstudentinnen und 108 Medizinstudenten teil, die im Zuge ihrer Ausbildung auch starke und effiziente Führungskommunikation bei der Reanimation lernen. Trotz dieses gleichen Vorwissens schnitten reine Frauenteams bei simulierten Wiederbelebungen schlechter ab, schrieb die Uni Basel in einer Mitteilung vom Montag.

Zurückhaltender und langsamer

Im Vergleich mit rein männlichen Reanimationsteams gab es in den Frauengruppen demnach deutlich weniger klare Führungsaussagen. Auch in gemischten Teams waren Frauen in dieser Hinsicht zurückhaltender.

Aber nicht nur das: «Verglichen mit reinen Männerteams zeigten die Frauengruppen weniger hands-on time und brauchten insgesamt länger, bis sie mit den Wiederbelebungsmassnahmen begannen", sagte Studienleiterin Sabina Hunziker. «Hands-on time» meint dabei die ununterbrochene Herzdruckmassage während der ersten drei Minuten des Herzstillstands.

Hunziker und ihre Kollegen schliessen aus den Ergebnissen, dass Frauen für Notfallsituationen gezielter vorbereitet und geschult werden müssen, damit sie ihr theoretisches Wissen ebenso effizient in die Tat umsetzen wie männliche Nothelfer. (SDA)

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