Für Studenten sind die Exkursionen jeweils ein Highlight: Zur Architekturbiennale nach Venedig, Gesteinsproben nehmen auf Island, ein Besuch der Vesuvstädte am Golf von Neapel – die kurzen Reisen gehören zu jedem Studium dazu. Nicht mehr dazugehören soll allerdings der Flug dorthin. Die Universität Basel will künftig Flugreisen einschränken, wenn es «zumutbare Bahn- und Fährverbindungen» gibt, berichtet die «Basellandschaftlichte Zeitung». Der Grund: Klimaschutz!
Die Uni-Regenz folgt mit der neuen Regel laut Sitzungsprotokoll einem Antrag von Studenten. Verbindlich durchgesetzt werden kann die Vorschrift jedoch nicht. Der Uni sind die Hände gebunden, sobald die Studenten die Reise selbst bezahlen. Darauf wies Uni-Rektorin Andrea Schenker-Wicki das Gremium hin.
Als «zumutbar» gilt ein Radius von 1000 Kilometern um die Stadt. Paris, London, Rom, Brüssel oder Amsterdam sind von Basel aus in weniger als acht Stunden mit dem Zug erreichbar. Doch der Basler Flughafen ist Ziel- und Abflugplatz zahlreicher konkurrierender Billigairlines wie Easyjet oder Wizz Air. Auch aus Kostengründen nehmen viele Studenten bei Exkursionen gern die häufig günstigeren Flüge.
Schweizer sind Klimasünder
Um das Reisebudget der Studenten nicht zu sprengen, will die Uni durch zusätzliche Anreize helfen. Uni-Sprecher Matthias Geering sagte laut der Zeitung, eine mögliche Lösung sei, weniger gut betuchten Studenten den Preisunterschied zu erstatten.
Die Studenten hinter dem Klimaschutz-Vorstoss an der Universität Basel zeigten sich laut «bz» offenbar «vorsichtig» zufrieden. Ihnen ging es vor allem um die planbaren Reisen – ausdrücklich ausgenommen haben sie in ihrem Antrag darum Forschungs- und Konferenzreisen von Dozierenden, die häufig kurzfristig angesetzt werden.
Flugreisen gelten aufgrund des hohen CO2-Ausstoss als eine der grössten Klimasünden – und Schweizer als extreme Vielflieger. Im Vergleich zu den Nachbarländern besteigen Schweizer laut WWF das Flugzeug doppelt so häufig. (kin)