Bakterien befielen Herz von BLICK-Reporter
Pickel führt zu Herz-OP

Der lange Leidensweg von Andreas Fierz macht betroffen. Auch das Leben von BLICK-Reporter Marco Latzer, der den Dauerpatienten besuchte, wurde von einem hinterhältigen Bakterium auf den Kopf gestellt.
Publiziert: 28.09.2018 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:11 Uhr
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Marco Latzer steht für die Blick-Gruppe als Ostschweiz-Korrespondent im Einsatz.
Foto: BLICK
Marco Latzer

Es begann bei Andreas Fierz (46) mit Schluckweh – darauf folgten Koma, 19 Monate Klinik, 38 Operationen, die Amputation der Füsse (BLICK berichtete). Alles wegen einer verschleppten Infektion. Wie Fierz musste auch ich wegen einer Bagatelle um mein Leben kämpfen. Jahrelang war ich kerngesund, fühlte mich pudelwohl in meiner Haut. Das änderte sich an einem Samstagabend im April dieses Jahres. Plötzlich klagte ich über starkes Fieber, Erbrechen und Schüttelfrost.

«Hat es mich also doch wieder einmal erwischt. War wohl etwas zu viel los in letzter Zeit», so mein erster Gedanke. Wer will schon wegen einer Kleinigkeit gleich Panik schieben?

Nach dem Wochenende bestätigt der Hausarzt zunächst meinen Verdacht und schickt mich, ausgestattet mit Antibiotika und Darmtabletten, wieder nach Hause. 

Darauf reissen die eigenen Erinnerungen ab. Als meine Partnerin nach Hause kommt, findet sie mich in einem katastrophalen Zustand vor. Ich kann nicht mehr sprechen, habe jeglichen Sinn für Zeit und Raum verloren.

Zu meinem Glück bringt mich meine bessere Hälfte notfallmässig ins Spital. Ich selbst wäre dazu nicht mehr in der Lage gewesen.

Staphylococcus aureus, mein kleiner, unsichtbarer Feind

Später kommt heraus, dass wohl durch einen Pickel im Gesicht, den ich Tage zuvor versehentlich aufgekratzt hatte, das Bakterium «Staphylococcus aureus» in mein Blut gelangt war. 

In der Folge konnte sich der Eindringling auf meiner Herzklappe festsetzen und von dort aus sein Unheil in Form von Embolien im ganzen Körper verbreiten. Deshalb auch mein getrübtes Sprachvermögen.

Während Medikamente die Embolien darauf schnell zurückdrängen, wird für die beschädigte und deshalb undichte (Mitral-)Klappe eine Operation am offenen Herzen notwendig.

Nur weil dieser mehrstündige Reparatureingriff erfolgreich verläuft, kann ich nach einer dreimonatigen Zwangspause meine Arbeit beim BLICK wieder aufnehmen.

Und obwohl Medikamente und die grosse Narbe auf meinem Brustkorb mich noch lange begleiten werden, gibt es keinen Grund zur Klage. Verglichen mit der Geschichte von Böby Fierz bin ich mit einem blauen Auge davongekommen.

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