Die Zollfahndung in Schaffhausen hat am Mittwochmorgen um 3 Uhr ein Auto mit Zürcher Kontrollschild angehalten, das beim unbewachten Grenzübergang in Rafz ZH in die Schweiz einreisen wollte.
Bei der Durchsuchung des Autos fand die Zollkontrolle 314 Stangen unversteuerte Zigaretten. Dies entspricht 62'800 einzelnen Zigis.
Wie die Zollfahnder in einer Mitteilung schreiben, hätten sie den Autofahrer und seinen Komplizen – ein Türke, der vor dem Schmuggelfahrer in die Schweiz gefahren war und ihn hätte vor Kontrollen warnen sollen – verhaftet.
Schaden von mehr als 300'000 Franken
Die Zollfahnder führten anschliessend mehrere Hausdurchsuchungen im Kanton Zürich durch. Durch die Beweise konnten die Beamten dann bestätigen, dass die beiden Täter zwischen Dezember 2015 und Juni 2016 rund 6000 Stangen Zigaretten in die Schweiz eingeführt hatten. Etwa 20 Mal seien die Schmuggler dabei über die Grenze gefahren.
Die beiden hatten 40 Euro pro Stange bezahlt und sie danach an Kioskbetreiber in der Region Zürich verkauft. Pro Stange machten sie so einen Gewinn von 20 Franken. Der entstandene Schaden beläuft sich somit auf mehr als 300'000 Franken, schreibt das Eidgenössische Finanzdepartement EFD.
Den beiden Tätern drohen wegen Hinterziehung von Tabak- und Einfuhrsteuern bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe.
Sechs weitere Personen angezeigt
Sechs weitere Personen wurden angezeigt. Sie werden beschuldigt, ebenfalls am Zigarettenschmuggel beteiligt gewesen zu sein. Sie alle müssen mit hohen Geldstrafen und der Nachforderung der hinterzogenen Abgaben rechnen.
Laut den Zollfahndern hat der Zigarettenschmuggel in den letzten zwei Jahren massiv zugenommen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Eidgenössische Zollverwaltung ein neues Rückverfolgungssystem entwickelt. Die in Samnaun verkauften und steuerbefreiten Zigaretten tragen nun den Aufrduck «Duty free». Zudem gilt eine Höchstverkaufsmenge von zwei Stangen pro Person und Tag. (stj)