2013 gabs an derselben Stelle einen Lawinentoten
Mann nach 60 Minuten schwerverletzt aus Lawine geborgen

Eine Stunde lag heute Nachmittag ein Verschütteter im kalten Schnee, bis die Retter den Deutschen aus dem Lawinenkegel bergen konnten. Er war ohne Lawinensuchgerät ausserhalb der Piste unterwegs.
Publiziert: 18.01.2015 um 19:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:55 Uhr
Das Skigebiet am Piz Nair beim St. Moritz.
Foto: Keystone

Heute kurz vor 14 Uhr hat sich eine Lawine im Skigebiet Corviglia Piz Nair rund 50 Meter unterhalb des Gipfels des Piz Nair gelöst und zwei deutsche Skifahrer verschüttet, die ausserhalb der Piste unterwegs waren.

Der eine Deutsche (61) wurde nur teilweise verschüttet und konnte durch einen weiteren Skifahrer, der sich ebenfalls am selben Hang aufhielt aber unbehelligt blieb, kurz darauf aus den Schneemassen befreit werden.

Ohne Barryvox unterwegs

Weniger Glück hatte der andere Skifahrer (51): Er blieb lange unentdeckt. Die herbeigeeilten Retter suchten den Lawinenkegel mit Sondierstangen und Hunden ab, fanden ihn aber erst nach einer Stunde.

Schwer verletzt wurde der Mann per Rettungshelikopter ins Kantonsspital Graubünden in Chur geflogen.

Neben den rund 20 Rettungshelfern waren auch zwei Teams mit Lawinenhunden im Einsatz. Die beiden verunfallten Skisportler waren ohne Lawinensuchgerät (Barryvox) unterwegs, meldete die Kantonspolizei Graubünden.

Vor einem Jahr starb ein Mann an derselben Stelle

Letzte Saison hat es an derselben Stelle bei ähnlichen Verhältnissen einen Lawinentoten gegeben. Auch damals folgte auf eine Schönwetterperiode starker Schnefall und herrschte erhebliche Lawinengefahr, tags zuvor sogar noch Stufe «4 - gross».

Derzeit herrscht im gesamten Alpenraum die Warnstufe «3- erheblich». Ausserhalb der Piste sollte dann nicht mehr gefahren werden, insbesondere nicht mehr in steilem Gelände.

Wer verschüttet wird, ist auf schnelle Hilfe angewiesen. Nach 15 Minuten in den Schneemassen sinken die Überlebenschancen für Verschüttete auf unter 90 Prozent. Haben die Kollegen die Opfer bis dahin noch nicht gefunden, fallen die Überlebenschancen mit jeder Minute. Nach etwa 30 Minuten beginnen die Rettungskräfte in der Regel die Suche. Dann leben nur noch 40 Prozent der Verschütteten. (ct/SDA)

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