Viola Amherd muss wohl unters Messer
«Von einem Steinchen lasse ich mich nicht ausbremsen»

Sie gilt als gesetzt fürs CVP-Ticket für die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard (55). Doch kurz vor der tatsächlichen Bekanntgabe der Kandidatur musste Viola Amherd (56) notfallmässig ins Spital. Im Interview erklärt sie, wie es ihr geht.
Publiziert: 15.10.2018 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2018 um 20:27 Uhr
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Die Walliser CVP-Nationalrätin Viola Amherd musste am Sonntag notfallmässig ins Spital ...
Foto: Keystone
Cinzia Venafro

BLICK: Viola Amherd, Bundesbern sorgt sich um Sie. Wie geht es Ihnen?
Viola Amherd: Wie sagt man so schön: Den Umständen entsprechend. Es ist jetzt nicht so eine tragische Sache. Ich habe Nierensteine, das gibt es offenbar sehr häufig. Aber ich wurde schon überrascht. Ich hatte noch nie Nierensteine, war bisher sehr gesund und dankbar dafür.

Nierensteine entstehen ja nicht von heute auf morgen. Der Zeitpunkt könnte aber kaum unpassender sein: Man erwartet von Ihnen, dass Sie diese Woche Klarheit schaffen, ob Sie ins Rennen um den Bundesrat steigen.
Ich kann es nicht ändern. Aber es kam tatsächlich sehr plötzlich: Ich hatte am Sonntag eine Kolik. Ich hatte ungeheuerliche Schmerzen auf der rechten Seite. Zudem überkam mich eine grosse Übelkeit. Eine Freundin fuhr mich dann ins Spital, selbst hätte ich kein Auto mehr lenken können. Zum Glück musste ich keine Ambulanz rufen. 

Wussten die Ärzte sofort, dass es Nierensteine sind?
Ja, meine Symptome waren unmissverständlich. Die Ärzte hoffen jetzt noch, dass wir es schaffen, den Stein aus dem Körper rauszuschwemmen. Ich muss also ganz, ganz viel trinken und mich dazu bewegen. Zudem kriege ich Flüssigkeit über die Infusion. Aber höchstwahrscheinlich muss ich morgen unter Vollnarkose unters Messer und den Stein entfernen lassen.

Eventuell könnte der Stein aber noch ohne Operation raus?
Offenbar müssen Nierensteine drei enge Passagen überwinden. Eine hat mein Steinchen am Sonntag passiert, darum hatte ich die Kolik. Jetzt muss er aber noch zwei weitere hinter sich bringen. Die Ärzte sagten, das würde erneut sehr schmerzhaft werden. Auch darum hänge ich an der Infusion: So können sie mir die Schmerzmittel am schnellsten verabreichen.

Sie überlegen sich aktuell, ob Sie sich als Nachfolgerin von Doris Leuthard zur Verfügung stellen. Gleichzeitig werden Sie wegen einer Mietstreitigkeit hart angegangen in Ihrem eigenen Kanton. Wird Ihnen der Stress zu viel?
Nein. Nierensteine haben nichts mit Stress zu tun. Das haben auch viele Leute, die nicht gerade so unter Druck sind. Wenn ich einen Herzinfarkt gehabt hätte, dann hätte ich dem aktuellen Stress die Schuld gegeben. Aber nicht wegen des Steins.

Jetzt liegen Sie in Visp im Spitalbett. Das bringt Ihre Agenda und die Kommunikation zur allfälligen Bundesratskandidatur arg durcheinander.
Leider kann ich noch nicht sagen, wann sie mich hier rauslassen. Die Ärzte sagen mir, dass es von ein, zwei Tagen bis zu einer Woche dauern kann. Zudem weiss ich, dass ich Vollnarkosen nicht gut vertrage. Ich werde ein paar Tage brauchen, um mich von der Operation zu erholen. Darum bitte ich die Schweiz um etwas Geduld. Aber glauben Sie mir, von so einem kleinen Steinchen lasse ich mich jetzt sicher nicht ausbremsen. (lacht)

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Heute Montag beginnt im Bundeshaus die Wintersession. Höhepunkt sind die Bundesratswahlen am 5. Dezember. (Archivbild)
Das Bundeshaus bildet die Kulisse der Bundesratswahlen am 5. Dezember. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

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