Die Disruption rüttelt alte Strukturen im Bundeshaus durcheinander.
Ab dem 3. Januar verwendet die Bundeskanzlei für die Liveübertragung der Medienkonferenzen der Bundesrats nur noch Youtube, den Videodienst von Suchgigant Google.
Der Vertrag mit der aktuellen Lieferantin, der vom Bund kontrollierten Swisscom, läuft Ende Monat aus. Der Telekom-Riese hatte für den Live-Stream 170'000 Franken pro Jahr eingesteckt. Diese kann er sich nun ans Bein streichen. Die Bundeskanzlei hat sich für eine günstigere und weniger komplizierte Lösung entschieden.
Günstiger und weniger kompliziert
Viel günstiger kommt die Lösung via Youtube-Kanal, weil nur eine einmalige Investition von 30'000 Franken sowie jährliche Betriebskosten in der Höhe von 1000 Franken anfallen.
Weniger kompliziert ist das Ganze, weil der Bund einen Auftrag in der Höhe von 170'000 Franken regelmässig neu öffentlich ausschreiben muss. Eine solche WTO-Ausschreibung verursacht ebenfalls Kosten.
Einsparung: Rund 140'000 Franken im ersten Jahr
Nicht eingerechnet sind laut René Lenzin von der Sektion Kommunikation der Bundeskanzlei die Personalkosten für das Live-Streaming. Sie sind aber bei beiden Varianten gleich. Und so spart der Bund summa summarum rund 140'000 Franken. Im ersten Jahr. Und in den darauffolgenden sogar noch mehr.