Seit gestern darf Yigal Caspi wieder in Bern sein. Der der israelische Botschafter wurde anfangs Februar nach Jerusalem zurück beordert «aus disziplinarischen Gründen» – und einer Twitter-Affäre.
Ihm wurde vorgeworfen, über seinen privaten Twitter-Account kritische Artikel über die israelische Politik und vor allem über Premierminister Benjamin Netanyahu re-tweeted zu haben.
Zum Beispiel diesen: «Immer wenn man meint, dass Netanyahu die israelisch-amerikanischen Beziehungen auf den schlechtestmöglichen Stand gebracht hat, stellt sich heraus, dass er die Latte noch etwas tiefer setzt.» Das schreibt die «NZZ» und verweist auf die israelischen Internetplattform «Ynet».
Ein anderer Tweet warf der Regierung vor, sie zeige «keine Initiative, keine Kreativität, keine Diplomatie». Zudem habe er seine Mitarbeiter in der Botschaft angeschrien und seinen Bewachern nicht gefolgt.
Doch seine Suspendierung wurde mittlerweile aufgehoben. Warum Caspi zurück kehren durfte und wie lange er in Bern bleibt, ist gemäss dem jüdische Wochenmagazin «Tachles» offen. Vielleicht gäbe es einen Zusammenhang mit dem Ergebnis der israelischen Wahlen von letzter Woche.
Seinen Twitter-Account hat der 65-Jährige inzwischen jedenfalls gelöscht. (bie)