Im vergangenen Juli entschied die grüne Regierungsrätin Susanne Hochuli (51), der Politik den Rücken zu kehren. Schon damals deutete sie an, sie wolle eine längere Wanderung unter die Füsse nehmen.
Heute ist es so weit. Hochuli räumt das Feld. Von ihrem Wohnort Reitnau AG geht es an den Bodensee und dann quer durch Deutschland bis nach Hohwacht in Schleswig-Holstein an der Ostsee. Gegen 300 Stunden dürfte sie für die 1500 Kilometer brauchen.
Gedanken ordnen und Zukunft planen
Im Zickzack wolle sie laufen. Das sei «schöner und gibt mehr Raum, mehr Leere und mehr Zeit, um meine Gedanken zu ordnen und auf die Zukunft auszurichten», schreibt sie auf ihrem Reiseblog mit dem Namen «Ich bin dann mal unterwegs».
Zehn Kilo dürfe ihr Rücksack maximal wiegen. Das Problem: Hochuli will viel lesen. Um keine schweren Schinken mittragen zu müssen, hat sie einen E-Reader gekauft. Und Hündin Mira, die einzige Begleitung auf dem Selbstfindungs-Trip, muss ihr eigenes Rucksäckli tragen.
Hochuli stand als Aargauer Asylverantwortliche unter Dauerbeschuss der SVP. Das hat offenbar Spuren hinterlassen. So schreibt sie auf ihrem Blog: Nach fast acht Jahren Regierungstätigkeit im Kanton Aargau braucht es bestimmt mindestens 1500 Kilometer, um mein Leben neu zu erfinden.