Neuer Wirtschaftsminister braucht einen Englisch-Crash-Kurs
So klappts auch mit Ivanka Trump

Blöd, wenn der Wirtschaftsminister kein Englisch kann: Denn wenn Freihandelsabkommen ausgehandelt sind, braucht es oft einen letzten Zwick an der Geissel durch den Minister, damit der Abschluss gelingt. BLICK hilft Guy Parmelin mit dem Englisch-Spickzettel.
Publiziert: 12.12.2018 um 14:25 Uhr
Wenn Parmelin über die Feiertage einen Englisch-Crashkurs besuchen würde, könnte das nicht schaden.
Foto: Keystone
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Pascal Tischhauser

Es brauchte mehrere persönliche Telefonate des abtretenden Wirtschaftsministers Johann Schneider-Ammann (66, FDP) mit dem indonesischen Handelsminister Enggartiasto Lukita, damit das Freihandelsabkommen (FZA) mit Indonesien unter Dach und Fach gebracht werden konnte.

Mit anderen Worten: Kommenden Sonntag könnte das Abkommen in Jakarta nicht unterzeichnet werden, wenn Schneider-Ammann des Englischen nicht mächtig wäre. Auch beim FZA mit China brauchte es am Ende die persönliche Intervention des Abtretenden.

Das werden schwierige Telefonate

Das dürfte mit dem neuen WBF-Vorsteher Guy Parmelin (59, SVP) schwierig werden. Seine «passiven» Englischkenntnisse reichen nicht, um den Durchbruch in den Verhandlungen mit Indien oder Vietnam zu schaffen. Oder um mit den USA überhaupt zu Verhandlungen zu gelangen.

Wenn Parmelin über die Feiertage einen Englisch-Crashkurs besuchen würde, könnte das nicht schaden. Für den Fall, dass er das nicht tut, springt ihm BLICK mit dem Englisch-Spickzettel für Wirtschaftsverhandlungen zur Seite.

Hier schon mal das Einmaleins der wichtigsten Begriffe für den Neo-Wirtschaftsminister:

  • Verhandlungen sind «negotiations».

  • Freihandelsabkommen heissen «freetrade agreements» (FTA).

  • Wenn es plötzlich mal um «free movement of persons» gehen sollte, muss Parmelin hellhörig werden, denn den freien Personenverkehr lehnt seine Partei ab.

  • Schutzklausel, also «safeguard clause», klingt da schon besser.

  • Und jetzt wird es anspruchsvoller: technische Handelshemmnisse stehen unserer Wirtschaft im Weg und heissen «technical barriers to trade».

  • Eine rote Linie, also eine «red line», darf nicht übertreten werden – was aber nicht alle in der Landesregierung so sehen.

  • Etwas Gutes sind Direktzahlungen, «direct payments». Sie halten Parmelins Bauernkollegen bei Laune.

  • Agrarpolitik, «agricultural policy», muss zum Wohle des Bauernstands betrieben werden.

  • Bei den Freihandelsabkommen geht es auch immer wieder um verarbeitete Agrarprodukte, also «processed agricultural products».

  • Flankierende Massnahmen sind «flanking measures» und werden in gewissen inländischen Kreisen nicht geliebt. Den Gewerkschaften sind sie aber ganz wichtig.

  • Und was man im WBF immer wieder braucht, aber unheimlich kompliziert ist, ist «popular initiative against mass immigration», um zu erklären, dass die Handelspartner unter einem Freihandelsabkommen keinen quotenfreien Zugang zur Erbringung von Dienstleistungen bekommen.

  • Ein Lieblingskind von Schneider-Ammann war immer das duale Berufsbildungssystem: «dual vocational system» – damit punktet man sogar bei US-Präsidententochter Ivanka Trump!

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