Sie ist fast dreimal jünger als Susanne Leutenegger Oberholzer (70): Die 24-jährige Baselbieter SP-Politikerin Samira Marti rückt für «SLO» in den Nationalrat nach. Die erste Ersatzfrau Kathrin Schweizer verzichtet auf das Amt, wie die SP Baselland am Montag mitteilte.
Samira Marti ist seit März 2017 Co-Vizepräsidentin der SP Baselland. Von 2014 bis 2016 sass sie in den Geschäftsleitungen von SP Schweiz und Juso Schweiz. 2013 bis 2015 war sie Co-Präsidentin der Juso Baselland gewesen. 2015 hatte Marti für das Kantonsparlament kandidiert.
Marti ist in Ziefen im Oberbaselbiet aufgewachsen und wohnt in Liestal. Die 24-Jährige absolviert derzeit an der Universität Zürich ein Volkswirtschafts-Studium.
2016 gegen Funiciello gescheitert
In einem Blick am Abend-Interview sagte Marti 2015, mit wem sie nie ein Bier trinken würde: «Auf ein Bier mit Herrn Blocher kann ich wohl verzichten – Bier sollte Genuss sein.«
Sie habe schon gekifft, sei schlecht in Chemie und könne keine Witze erzählen: «Ich kann sie mir nicht merken, ich bin eher spontan lustig.» 2016 scheiterte Marti noch gegen Tamara Funiciello im Rennen ums Juso-Präsidium - jetzt zieht sie vor ihr in den Nationalrat ein.
«Spätestens im Dezember wird meine Nachfolgerin vereidigt», sagte Leutenegger Oberholzer am letzten Sonntag zu BLICK. Dann wird Marti den Titel als jüngste Nationalrätin erhalten und somit den 28-jährigen Fabian Molina ablösen, der im März in den Nationalrat nachrückte.
Kathrin Schweizer hatte der Partei gemäss Mitteilung am Montagmittag kommuniziert, auf das Nationalratsamt verzichten zu wollen. Die Kantonsparlamentarierin und Muttenzer Gemeinderätin wolle sich der parteiinternen Nomination als Regierungsratskandidatin für die Wahlen im nächsten Jahr stellen. Bei den Gesamterneuerungswahlen 2015 hatte die SP Baselland ihren einzigen Regierungssitz an die FDP verloren.
Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer hatte am Samstag ihren vorzeitigen Rücktritt auf «spätestens Ende Jahr» angekündigt. Die 70-Jährige war 1999 für die SP Baselland in den Nationalrat gewählt worden. Zuvor war die Nationalökonomin schon für die POCH von 1987 bis 1991 in der grossen Kammer gesessen. (SDA/bö)