Die Ex-Firma von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann baut 130 Stellen ab. Die Produktion wird von Langenthal BE ins Ausland verlagert. Der FDP-Bundesrat will zum Entscheid seines Sohnes keine Stellung nehmen.
Kritisch äussern sich SP-Nationalrätinnen. So sagt Wirtschaftspolitikerin Susanne Leutenegger Oberholzer: «Der Stellenanbau ist für Langenthal ein harter Schlag und eine Enttäuschung für Arbeiter und Arbeiterinnen.»
Der Fall zeige das Problem des starken Frankens für die industriellen Arbeitsplätze in der Schweiz. «Der Bundesrat – einschliesslich Wirtschaftsminister Schneider-Ammann – hat zu wenig Druck auf die Nationalbank ausgeübt, konsequent gegen den starken Franken vorzugehen.», so Leutenegger.
Auch die Berner SP-Frau Margret Kiener Nellen bedauert den Stellenabbau: «Die Produktion geht ins Ausland, die Arbeitslosen und ihre Familien bleiben in Langenthal.» Zudem zeige der Fall, «dass steuerfreie Offshore-Platzierungen von Geldern kein Instrument für den Erhalt von Arbeitsplätzen sind».
FDP-Fraktionschef Ignazio Cassis bedauert den Stellenabbau auch: «Wir müssen Sorge tragen zum Standort Schweiz.» Cassis betont aber, dass dieser Entscheid eine rein privatwirtschaftliche Angelegenheit der Firma sei und nichts mit Bundesrat Schneider-Ammann zu tun habe. «Ich weiss nicht mal, ob der Vater mit dem Entscheid des Sohnes einverstanden ist.»
Es sei leider eine Deindustrialisierung im Gang und die Auslagerung von Produktionen lasse sich zum Teil wohl nicht verhindern. «Wichtig ist nun, dass wir Forschung und Entwicklung in der Schweiz behalten können», sagt Cassis. Darum kämpfe die FDP unter anderem gegen zu viele Normen und Regulierungen. (jow)