Isone TI ist Spitzenreiterin mit 66 Prozent
Diese 18 Gemeinden sagten Ja zu Ecopop

Da schlagen die Herzen der Ecopöppler ein bisschen höher: 18 Gemeinden in sieben Kantonen stimmten ihrer Initiative zu. Im Tessin gabs am meisten Ja-Sager. In Graubünden verwechselten zwei Gemeinden die Ja- und Nein-Anteile.
Publiziert: 01.12.2014 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:04 Uhr
Von Ruedi Studer

Ecopop ist an der Urne gefloppt. 74,1 Prozent des Stimmvolks sagte Nein – ebenso sämtliche Kantone. Nur auf Gemeindeebene gab es für die Ecopopler ab und zu einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer. In 18 von schweizweit 2352 Gemeinden stimmte nämlich eine Mehrheit für die Ecopop-Initiative. Diese finden sich in gerade mal sieben Kantonen.

Kanton Tessin ist Spitzenreiter

Eigentliche Ecopop-Hochburg – auch wenn dies etwas hoch gegriffen ist – ist der Kanton Tessin. Dort stimmten immerhin 36,9 Prozent mit Ja. Schon bei der Masseneinwanderungs-Initiative sorgte der Kanton für das Rekordergebnis der Zuwanderungsbremser. Erstaunlich ist diesmal eher, dass die Tessiner Ecopop trotzdem relativ deutlich bachab schickten.

Diesmal sind es nämlich nur noch fünf Tessiner Gemeinden, die Ja sagten. Schweizweite Spitzenreiterin ist Isone mit 65,9 Prozent Ja-Anteil. Auf dem Silberrang folgt die Tessiner Gemeinde Sobrio mit 65,4 Prozent Ja. Ebenfalls im Ja-Lager stehen Grancia (62,5%), Cresciano (53,0%) und Monteggio (52,2%).

Bronze für Unteriberg SZ

Doch den nationalen Bronzeplatz hat sich eine Deutschschweizer Gemeinde erobert: Unteriberg im Kanton Schwyz mit 63,1 Prozent Ja.

Im Innerschweizer Kanton vermochten sich nur noch Alpthal (55,5%) und Vorderthal (60,1%) für die Initiative zu erwärmen. Dass in der SVP-Hochburg Schwyz nicht mehr Gemeinden der Initiative zustimmten, ist erstaunlich.

Im Kanton Luzern sagte auch die Gemeinde Fischbach Ja mit 53,4 Prozent.

Horrenbach-Buchen sagt diesmal Nein

Wie Schwyz ebenfalls auf drei Ja-Gemeinden kommt der Kanton Bern mit Reisiswil (55,7%), Schelten (54,5%) und Berken (51,9%). Was verwundert: Die Gemeinde Horrenbach-Buchen, welche im Februar mit 94 Prozent für das schweizweite Rekord-Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative sorgte, lehnt Ecopop ab. Wenn auch nur knapp mit 43 zu 41 Stimmen.

SVP-Grossrat Samuel Graber erklärt sich die Ablehnung in Horrenbach-Buchen mit dem Familienplanungs-Teil: «In solchen Dingen wollen wir doch nicht anderen dreinreden», sagt er heute im BLICK. «Wäre es bei der Initiative nur um die Zuwanderungsbeschränkung gegangen, hätte Horrenbach-Buchen bestimmt zugestimmt.»

Graubünden: Ja- und Nein-Anteile verwechselt

Ein Ja-Trio verbucht auch der Kanton Graubünden. Dort sind es Leggia (57,5%), Rossa (52,5%) und Cama (51,0%). In Cauco vermochte die Initiative genau die Hälfte des Stimmvolks zu überzeugen – oder eben nicht. Dort standen sieben Ja-Sager sieben Nein-Sagern gegenüber.

Gestern figurierten auch die Bündner Gemeinden Bever und San Vittore noch im Ja-Lager – «ein Versehen», wie die Standeskanzlei auf Anfrage erklärt. Die beiden Gemeinden haben nämlich Ja- und Nein-Anteile verwechselt.

Nur ein Ja in der Romandie

Im Wallis stimmten gerade mal Bister (57,1%) und Zwischbergen (60,0%) mit Ja.

Bleibt schliesslich noch die Romandie. Ja, auch dort gab es eine Gemeinde, die Ecopop zustimmte: Im freiburgischen Morens setzten sich die Ecopopler ganz knapp mit 29 zu 28 Stimmen durch. Ein Ja-Anteil von 50,9 Prozent.

«Sozial-Irrsinn»-Gemeinde nah an 50 Prozent

In den restlichen 19 Kantonen mochte sich keine Gemeinde für die Initiative erwärmen. Allerdings gibt es einige, welche dem 50-Prozent-Anteil recht nahe kommen. Im Kanton Zürich etwa die wegen des «Sozial-Irrsinns» schweizweit bekannt gewordene Gemeinde Hagenbuch (47,3%).

Im Aargau wiederum verzeichnete Holderbank 48,8 oder im Jura Ederswiler 48,6 Prozent Ja.

Also doch noch ein paar Gemeinden mehr, welche die Herzen der Ecopop-Initianten zumindest ein bisschen höher schlagen lassen...

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