Der Bundesrat hat gestern bekannt gegeben, dass er die Volksinitiative «Für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere» (Hornkuh-Initiative) ablehnt. Einen Gegenvorschlag will er nicht ausarbeiten.
Die IG Hornkuh will mit ihrer Initiative erreichen, dass Hornkuh-Halter mehr Subventionen erhalten und deshalb weniger Kühe und Geissen enthornt werden.
Regierung lehnt Extrabeiträge ab
Der Bundesrat lehnt spezifische Beiträge aber ab. Er findet, es sei der unternehmerische Entscheid der Landwirte, ob sie ihre Kühe enthornen oder nicht. Zudem befürchtet er, dass indirekt die Anbindehaltung gefördert werde, da durch das Anbinden von Tieren die Verletzungsgefahr durch Hörner kleiner ist. Mehr Anbindehaltung wäre aus Sicht des Bundesrats «eine unerwünschte Entwicklung».
Armin Capaul, der Kopf hinter der Initiative, ist trotz Ablehnung der Regierung erfreut, dass es vorangeht. «Endlich passiert was in Bern», sagt der welsche Bergbauer mit Bündner Wurzeln. Nun sei es an der Zeit, dass das Volk entscheide.
Initiant rechnet mit Erfolg
Capaul rechnet mit einem Erfolg seiner Initiative: «Die Bauern muss man ja nicht fragen, aber die Bevölkerung ist sensibilisiert genug, sie reagiert emotional auf unser Begehren.»
Die Befürchtung des Bundesrats teilt Capaul nicht. Seine Initiative richte sich nicht gegen Laufställe. Mit weniger Tieren könne man auch behornte Kühe in Laufställen halten. Aber er mache sicher keine Werbung für Laufställe, denn mit deren Aufkommen hat die Enthornung der Kühe zugenommen.
Capaul ist ein Fan von Anbindeställen. Da habe man einen besseren Bezug zum Tier. Das müsse aber jeder selber wissen: «Es geht mir mit der Initiative um die Kühe, nicht um Ställe.»