Der 12-Jährige Boris’* kostet die Öffentlichkeit bis zu 85'000 Franken monatlich (BLICK berichtete). Weil der Bub immer wieder auffällig wird, ordneten die Behörden verschiedenste Massnahmen an, so zum Beispiel eine 24-Stunden-Überwachung, welche die Kosten noch mehr in die Höhe treiben.
Die Enthüllungen sorgen landesweit für Kritik an der zuständigen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). Diese nimmt nun Stellung: «Im Fall des 12-jährigen Jungen handelt es sich um keine übliche Platzierung», schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Der Bub sei «aufgrund von Selbst- und Fremdgefährdung» in eine Klinik eingewiesen worden, «gestützt auf ein externes psychiatrisches Gutachten».
Boris ist ein «Extremfall»
Für die hohen Kosten komme in der Regel entweder die Kranken- oder Invalidenversicherung auf. Dies sei auch bei Boris der Fall. Für den zusätzlichen 24-Stunden-Personenschutz würden dann aber generell bei Minderjährigen die Eltern aufkommen. Können sie dies nicht, wird die Wohngemeinde zur Kasse gebeten. Im konkreten Fall von Boris seien dazu einmalig Zusatzkosten zwischen 40'000 und 50'000 Franken pro Monat während maximal sechs Wochen angefallen.
«Auch für die Kesb handelt es sich hierbei um einen Extremfall», zieht die Behörde das Fazit. So einen Fall habe es bei ihnen seit Bestehen «noch nie gegeben». «Die Kosten sind unbestrittenermassen sehr hoch, die fürsorgerische Unterbringung aufgrund der akuten Selbst- und Fremdgefährdung jedoch gerechtfertigt.» Es sei aufgrund der Verhältnisse und mangels geeigneter Alternativen nicht möglich, eine kostengünstigere Lösung zu finden. (kra)
* Name der Redaktion bekannt