Was lief zwischen dem Bundesangestellten und der Frau?
Russische Spionin erregt Schweizer Nachrichtendienst

Ein Mitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes soll mit einer Russin ein Verhältnis eingegangen sein. Möglicherweise ist die Frau bewusst auf den Schweizer angesetzt worden. Da werden Erinnerungen an die schöne Anna Chapman wach.
Publiziert: 13.03.2016 um 01:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:03 Uhr
Anna Chapman verdreht den Männern leicht den Kopf.
Foto: ZVG
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In Bern geht das Gerücht von einem «Putin-Gate» beim Schweizer Geheimdienst um. Ein für Oststaaten zuständiger Mitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) soll entlassen worden sein, berichtet die «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf geheimdienstnahe Kreise.

Der Mann soll ein Verhältnis mit einer Russin eingegangen sein, die er an einer Konferenz in Moskau kennengelernt hatte. Es gebe in Geheimdienstkreisen die Befürchtung, dass die Frau von den Russen bewusst auf den Schweizer angesetzt worden sei.

Einige Beobachter im Geheimdienst-Milieu mutmassen handkehrum, der Nachrichtendienst um Direktor Markus Seiler habe aus Angst vor den Russen überreagiert: Es könne sich durchaus um eine harmlose Liebesbeziehung gehandelt haben. Eine Version, die dem Vernehmen nach auch der betroffene Mitarbeiter vertritt.

Der Nachrichtendienst des Bundes dementierte die Angelegenheit gegenüber der Zeitung nicht. Einziger Kommentar von Kommunikationschefin Isabelle Graber: «Wir geben dazu keinerlei Kommentar ab.»

Seit Russland wegen der Ukraine-Annexion mit der halben Welt und Europa über Kreuz liegt, sollen die heimlichen Aktivitäten der Russen im Westen zugenommen haben. Auch in Deutschland wurde in den letzten Jahren eine vermehrte Spionagetätigkeit der Russen registriert.

Russinnen sind für Schweizer Bundesangestellte, die sich im Sicherheitsbereich betätigen, ein gefährlicher Umgang. 2011 verlor der Chef der Bundeskriminalpolizei, Michael Perler, seinen Posten. Er war zum Sicherheitsrisiko geworden, weil er seine damalige Freundin, eine Russin, auf eine Geschäftsreise nach St. Petersburg mitgenommen hatte.

Immer wieder gibt es Geschichten mit russischen Spioninnen. Die letzte drehte sich um die sexy Anna Chapman (34), die auf Whistleblower Edward Snowden angesetzt worden war. 

Anna Chapman ist die Tochter des ehemaligen KGB-Offiziers Wassili Kuschtschenko. Sie wuchs in Russland auf, heiratete 2002 den britischen Staatsbürger Alex Chapman und lebte mit ihm in London. Die Ehe wurde 2006 geschieden.

In ihrer Londoner Zeit soll sie über ihren Vater Geldtransaktionen in Millionenhöhe nach Simbabwe getätigt haben, um russische Agententätigkeiten zu finanzieren. Die Agentin mit dem Übernamen «90-60-90» wurde in den USA verhaftet und nach Russland ausgeliefert. (gf)

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