In zwei Jahren wieder – nach SP und FDP – darf die SVP den Nationalratspräsidenten stellen. Nachdem letzte Woche der Luzerner SVP-Nationalrat Felix Müri (60) auf das Amt des höchsten Schweizers verzichtet hatte, standen neben Heinz Brand (63) die Nationalräte Andreas Aebi (59), Pierre-André Page (58) und David Zuberbühler (39) zur Wahl.
Am Dienstagnachmittag bestimmte die SVP-Fraktion ihren Vertreter fürs Präsidium im Bundesrats-Modus. Im ersten Wahlgang hatte der Ausserrhoder Zuberbühler mit 15 Stimmen noch die Nase vorne. Für Brand votierte ein SVPler weniger. Page war auf dem letzten Platz.
Zuberbühler gratuliert Brand
Auch in der zweiten Runde belegte der Romand den letzten Platz. Zuberbühler, genannt «Zubi», machte wiederum 15 Stimmen, doch Brand überflügelte ihn mit 19. Damit war Page in der dritten Runde nicht mehr dabei. Jetzt machte Aebi das schlechteste Resultat, und Brand war wieder an der Spitze.
Im Schlussduell Brand gegen Zubi schlug der Bündner den 39-jährigen Appenzeller mit 31 zu 21 Stimmen.
«Ich gratuliere Nationalrat Heinz Brand ganz herzlich», sagt Zuberbühler. Er freue sich für ihn und er sei überzeugt, dass Brand die grosse Kammer hervorragend präsidieren werde. «Meine 21 Stimmen werte ich als grosses Vertrauen in meine Person, auf dem sich für die Zukunft aufbauen lässt. Immerhin wurde ich Zweiter von vier Kandidaten.» Darüber freue er sich, so Zubi.
Noch mehr freut sich Heinz Brand. Der Santésuisse-Präsident will auch in seinem Jahr als Nationalratspräsident den Krankenkassenverband präsidieren. «Im Präsidialjahr werde ich meine beiden Vizepräsidenten stark einsetzen, damit ich mich dem Amt als Nationalratspräsident voll widmen kann», sagt er.
Brand wird höchster Schweizer ab 2020
Brand wird erst zum zweiten Vizepräsidenten des Nationalrats, wenn Marina Carobbio (52, SP, TI) im Dezember Dominique De Buman (62, CVP, FR) ablöst. Danach steigt er ein Jahr später zum ersten Vizepräsidenten unter Isabelle Moret (47, FDP, VD) auf und schliesslich, im Dezember 2020 wird Brand – wenn alles normal läuft – Nationalratspräsident. Dass einem designierten höchsten Schweizer die Wahl verweigert wird, kam bisher noch nie vor.