Am Donnerstagvormittag um 10.00 Uhr lief das Ultimatum der spanischen Regierung an den katalanischen Regierungschef Carles Puigdemont aus.
Stattdessen schrieb der katalanische Regierungschef einen Brief an die spanische Regierung. Zentrale Aussage: Sollte es keine Gespräche mit der Zentralregierung geben, könnte das Parlament über die Unabhängigkeit abstimmen. In Barcelona stiess die neue Entwicklung auf gemischte Reaktionen:
«Sie hätten Raum lassen müssen für irgendeine Art von Einigung. Stattdessen gibt es Lehrstunden zur Verfassung. Spanien sollte seine Polizei abziehen und die rechtlichen Bedingungen prüfen. Dann sollte man sich zu bilateralen Gesprächen zusammensetzen, das ist der einzige Weg, um einen ganz grossen Konflikt zu vermeiden. Ich glaube, man sollte das Unabhängigkeitsthema beenden.»
«Das alles führt dazu, dass immer mehr Menschen die Unabhängigkeit wollen. Mit diesen Spielen, die sie spielen. So sorgen sie dafür, dass die Menschen die Unabhängigkeit noch mehr wollen. So sehe ich das.»
«Alles, was ich weiss ist, dass ich nichts mehr verstehe. Ich weiss nicht wie das enden wird, mit all diesen Extremisten.»
Die spanische Regierung hat angekündigt, dass sie am Samstag den Artikel 155 der Verfassung aktivieren will. Dieser sieht die Entmachtung der Regionalregierung und die Unterstellung unter die Zentralverwaltung vor. Etwas Derartiges hat es bisher in Spanien nicht gegeben. Dem katalanischen Regierungschef Puigdemont droht eine Anklage wegen Rebellion.