Das sind die Schweizer Muslime
Die meisten kommen vom Balkan

Fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung sind muslimischen Glaubens. Sie sind überwiegend Migranten erster Generation und leben in Städten. Ausserdem geben drei von vier an, nur unregelmässig zu beten oder einen Gottesdienst zu besuchen.
Publiziert: 03.01.2018 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:05 Uhr
Fünf Prozent der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung sind muslimisch. Sie sind hauptsächlich Migranten erster Generation und wohnen überwiegend in Städten.
Foto: ALESSANDRO DELLA BELLA
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Julien Duc

Rund 350'000 der in der Schweiz wohnhaften Menschen sind muslimischen Glaubens. Das entspricht etwa fünf Prozent der hiesigen Bevölkerung. Seit 1970 hat sich die Zahl der Muslime in der Schweiz um den Faktor 32 erhöht. 

Besonders drastisch war der Anstieg in den 1990er-Jahren, was vor allem mit dem Zerfall von Jugoslawien zusammenhängt. Denn etwas mehr als jeder dritte in der Schweiz wohnhafte Muslim stammt vom Balkan. Die meisten aus dem Kosovo und aus Mazedonien. 35 Prozent der Muslime sind Schweizer Staatsbürger, knapp 12 Prozent kamen aus der Türkei in die Schweiz.

Muslime leben überwiegend in Städten

Fast drei Viertel der Muslime sind Migranten der ersten Generation. Das spiegelt sich auch im Alter wieder. Über die Hälfte der Muslime in der Schweiz sind jünger als 34. Und von der anderen Hälfte sind 30 Prozent zwischen 35 und 49 Jahre alt.

Rund 80 Prozent der Muslime wohnen in Städten. Jeder fünfte Muslim lebt im Kanton Zürich. Aber auch in anderen städtischen Kantonen wie Aargau, Bern, St. Gallen, Solothurn, Waadt und Genf wohnen vergleichsweise viele Muslime.

Die Mehrheit betet unregelmässig oder gar nicht

25 Prozent bezeichnen sich als sehr religiös. Dagegen sagen rund 35 Prozent der Muslime, dass sie kaum oder gar nicht religiös seien. 12 von 100 Muslimen geben an, mindestens ein Mal pro Woche einen Gottesdienst zu besuchen und mehrmals täglich zu beten.

Fast 75 Prozent besuchen weniger als fünfmal pro Jahr oder niemals einen Gottesdienst. Ebenso viele behaupten, unregelmässig beziehungsweise gar nie zu beten.

Schweizer fühlen sich bedroht

Burka, Handschlag, Dschihadisten – der Islam macht vor allem negative Schlagzeilen. Obwohl nur fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, fühlen sich viele Schweizerinnen und Schweizer bedroht. Das Umfrageinstitut GFS Bern hat nun erstmals gezielt Muslime befragt. Darüber, wie sie das Miteinander erleben. BLICK liegen die Ergebnisse exklusiv vor. Ein Anlass, genauer hinzuschauen. In einer vierteiligen Serie beleuchtet BLICK die Probleme der Muslime in der Schweiz und die Probleme mit ihnen: im Alltag, im Berufsleben, in der Politik.

Burka, Handschlag, Dschihadisten – der Islam macht vor allem negative Schlagzeilen. Obwohl nur fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, fühlen sich viele Schweizerinnen und Schweizer bedroht. Das Umfrageinstitut GFS Bern hat nun erstmals gezielt Muslime befragt. Darüber, wie sie das Miteinander erleben. BLICK liegen die Ergebnisse exklusiv vor. Ein Anlass, genauer hinzuschauen. In einer vierteiligen Serie beleuchtet BLICK die Probleme der Muslime in der Schweiz und die Probleme mit ihnen: im Alltag, im Berufsleben, in der Politik.

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