Cédric Wermuth fordert
Schaut euch diese Typen an

Seit einem Jahr existiert Kampftruppe «Ahnensturm» der rechtsextremen Schweizer Partei Pnos. Jetzt will Cédric Wermuth (SP) vom Bundesrat in der Fragestunde Antworten dazu. Aufgefallen ist diese «Kampftruppe» schon des Öfteren.
Publiziert: 10.09.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:55 Uhr
SP-Mann Wermuth will vom Bundesrat wissen, für wie gefährlich er die Pnos-Gruppe Ahnensturm einschätzt.
Foto: Ahnensturm
Simon Huwiler

In dunklen Uniformen laufen sie umher, die Arme tätowiert und sie sehen sich selbst als eine «Kampfelite». Eine Elite zum Schutz der Partei, zum Schutz des Vaterlandes. Was stark an die dunklen Jahre des Nationalsozialismus erinnert, spielt sich in der überschaubaren Schweiz ab. Jetzt will Cédric Wermuth (SP) Klarheit haben. Jetzt will er vom Bundesrat in der nächsten Fragestunde Antwort, wie er diese Gruppe «Ahnensturm» der nationalistischen Partei PNOS einschätzt. «Wir diskutieren ob ein paar Burka-Trägerinnen eine Gefahr sein könnten für das Land, während gleichzeitig eine rechtsextreme, paramilitärische Truppe aufgebaut wird», beschreibt er seine Beweggründe. «Es lässt sich kaum von der Hand weisen: Diese Leute fühlen sich offenbar in der aktuellen politischen Stimmung ziemlich sicher. Das macht schon Sorgen.»

Braune Website

Der «Ahnensturm» ist dabei keine unbekannte Gruppe. Vor gut einem Jahr gegründet, machte die Gruppe schnell auf sich aufmerksam. «Der Ahnensturm versteht sich als Kampfelite, bestehend aus Eidgenossen, die bereit sind, für ihre Ideale sehr weit zu gehen.» schreibt die Hobbytruppe auf ihrer in dezentem braun gehaltener Website. Um sich dem «AS», welcher stark an Hitlers paramilitärische Kampforganisation «Sturmabteilung» («SA») erinnert, muss man sich als Mitglied der Rechtsaussen-Partei «Partei national orientierter Schweizer» zählen und gewillt sein, regelmässig Sport zu treiben, um «kampfbereit zu sein». Im Februar sorgte die Partei für Schlagzeilen, als sie einen Workshop mit einem rechtsextremen russischen Kampfsportler organisierte. Dabei waren auch Mitglieder ihrer «Elitetruppe».

Nur ein Sicherheitsdienst?

Ihre Aufgabe sieht der Sturm als Sicherheitsdienst für Veranstaltungen der eigenen Partei, wie er auf seiner «Weltnetzseite» – so bezeichnen der «Ahnensturm» und andere Rechtsextreme das Internet – schreibt. Auf der Facebookseite klingt es anders. «Kämpfe an unserer Seite», steht da, «der nationale Widerstand bekämpft u.a. volks- und heimatfeindliche Vorgänge im Heimatland». «Gewalttätiger Rechtsextremismus war immer ein latentes Phänomen. Liberale Demokratien wie die unsrige waren schon immer anfällig für Extremismus», sagt Wermuth. «Wir sehen in unseren Nachbarländern, wie diese Strömungen plötzlich schnell wachsen können». Darum sei es wichtig, wachsam zu sein. Für Wermuth ist klar: «Jetzt muss der Bundesrat hinschauen.»

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