Bäumiges Resultat für Bäumle
Ein Dorf stimmte fast Ja zur GLP-Initiative

In der kleinen Tessiner Gemeinde Giornico stimmten 43,8 Prozent der Volksinitiative Energie- statt Mehrwertsteuer zu. Und Steckborn TG hat falsch gezählt.
Publiziert: 09.03.2015 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 15:53 Uhr
Von Ruedi Studer

Die Grünliberalen erlebten gestern den Totalabsturz: Nur 8 Prozent der Stimmenden sagten Ja zur GLP-Initiative für eine Energie- statt Mehrwertsteuer. Das historisch zweitmiserabelste Ergebnis seit 1891 für eine Volksinitiative (Blick.ch berichtete).

GLP-Präsident Martin Bäumle zeigte sich denn auch tief enttäuscht. Doch Achtung! Es gibt sie, die Orte der Hoffnung für die GLP! Und das im Tessin: Dort befindet sich nämlich gemäss den offiziellen Ergebnissen die Gemeinde mit dem höchsten Ja-Anteil zur GLP-Initiative.

Steckborn TG hat falsch gezählt

In Giornico haben 113 Personen Nein gestimmt, 88 Ja. Das ergibt einen Ja-Anteil von sage und schreibe 43,8 Prozent.

Sofern die Zahlen stimmen. Denn: Steckborn TG meldete gestern einen Ja-Anteil von 35,7 Prozent. Auf Nachfrage von Blick.ch kontrollierte Stadtschreiber Hanns Wipf das Ausreisser-Resultat – und musste es korrigieren. «Wir haben zwei Beigen Stimmzettel auf die falsche Seite gezählt», erklärt er. So schrumpft der Ja-Anteil auf unter 10 Prozent. Wipf: «Der Nein-Stimmen-Anteil beträgt 90,73 Prozent.»

Damit geht die Silbermedaille nach Bister ins Wallis. Dort beträgt der offizielle Ja-Anteil 31,3 Prozent – bei 11 Nein- zu 5 Ja-Stimmen. Und Bronze geht wieder ins Tessin: In Mosogno beträgt der Ja-Anteil just 30 Prozent – mit 14 Nein- zu 6 Ja-Stimmen.

20-Prozent-Hürde geschafft

In einigen weiteren Gemeinden schafft die GLP-Initiative immerhin die 20-Prozent-Hürde. Zum Beispiel im bündnerischen Sur (23,8 Prozent Ja), in den bernischen Gemeinden Stettlen (21,1) und Niederhünigen (20,0), im zürcherischen Bonstetten (21,1), im waadtländischen Vallorbe (21,0) und sogar im aargauischen Fisibach mit 20,3 Prozent.

Richtiges Zählen immer vorausgesetzt.

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