Auch im Kanton Luzern gibt es keine Abstimmung zum Lehrplan 21
Die Gegner ziehen sich zurück

Die meisten Kantone führen in den nächsten Jahren den Lehrplan 21 ein. Der Kampf der Gegner lahmt derweil gewaltig: Für die Abstimmung vom 4. März im Kanton Bern finden sich kaum Spender, und im Kanton Luzern haben die Initianten den Rückzug ihrer Vorlage beschlossen.
Publiziert: 26.01.2018 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:05 Uhr
Anian Liebrand, Vorstandsmitglied der SVP-nahen Aktion Bildungs-Kompass, hält es für «sehr schwierig», die Harmonisierung der Schweizer Bildungslandschaft mit dem Lehrplan 21 noch aufhalten zu können.
Foto: LUKAS LEHMANN
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Andrea Willimann

Dann warens nur noch drei. Die Bilanz der Gegner des Lehrplans 21 ist miserabel. Von den 21 beteiligten Kantonen haben sich sieben Kantone an der Urne für den Lehrplan 21 ausgesprochen, der die Volksschulbildung in der Schweiz harmonisieren will. In elf Kantonen kam gar keine Initiative zustande oder sie wurde für ungültig erklärt. Nur in den drei Kantonen Graubünden, Zürich und Bern läuft die Diskussion noch. In Zürich und Bern wird am 4. März abgestimmt. 

Luzerner Lehrplan-21-Gegner ziehen zurück

Das jüngste Rückzugsgefecht endete diese Woche im Kanton Luzern. Am Montag beschloss das Initiativkomitee «Bildungsreformen vor das Volk» die Vorlage zurückzuziehen. Die Volksinitiative war erst im Dezember vom Luzerner Kantonsrat für teilungültig erklärt worden.

Die Initianten sehen sich um ihr wichtigstes Ziel gebracht. Für sie lohnen sich die hohen Abstimmungskosten für eine Restvorlage nicht mehr. Eine Initiative mit dem Makel einer Teilungültigkeitserklärung lasse sich zudem nur schwer gewinnen, begründet die Luzerner SVP-Kantonsrätin Barbara Lang (48).

Crowdfunding für Berner Volksinitiative bringt zu wenig ein

Die Luft für die Lehrplan-21-Gegner ist aber auch in den Kantonen Bern und Zürich dünn. So brachte ein Aufruf des Komitees «Starke Volksschule Kanton Bern» für eine Spendensammlung auf der Internetplattform Tells-geschoss.ch nur wenig ein. Nur zwei Unterstützer wollen die Initiative «Für demokratische Mitsprache – Lehrpläne vors Volk!» unterstützen. 1050 Franken statt der erhofften 7000 Franken gingen bislang ein. 

«Die grosse Schlagkraft fehlt»

Dass eine Trendwende sehr schwierig ist, sieht auch Anian Liebrand (28) ein. Der SVP-Politiker ist Vorstandsmitglied der Aktion Bildungs-Kompass und Redaktor der rechtskonservativen Zeitung «Schweizerzeit». «Es stimmt: Derzeit fehlt die grosse Schlagkraft gegen die uferlose Reformitis und die zunehmend bürokratisierte Volksschule», sagt Liebrand.

In Zürich hat die überparteiliche Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» ein fast identisches Ziel. Sie fordert, dass Lehrpläne der öffentlichen Volksschulen eine Genehmigung des Kantonsparlaments brauchen. Das Volk soll per Referendum eine Volksabstimmung verlangen können. Nachdem sich aber die Bevölkerung in so vielen Kantonen für den Lehrplan 21 ausgesprochen hat, wird der Gegenwehr auch in Zürich kaum eine Chance eingeräumt.

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