Arbeitspensum belastet Geschlechter unterschiedlich
Teilzeitarbeit macht Männer unglücklich

Sie arbeiten Teilzeit und sind niedergeschlagen, ängstlich und gar depressiv. Männer, die nicht Vollzeit arbeiten, sind weniger glücklich als ihre Kollegen mit einem 100-Prozent-Pensum. Bei den Frauen ist es umgekehrt.
Publiziert: 07.09.2017 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:19 Uhr
Teilzeitarbeitende Männer sind unglücklicher als Kollegen, die Vollzeit arbeiten. Das zeigt eine neue Nationalfondsstudie.
Foto: Keystone§

Männer, die Teilzeit arbeiten, sind weniger glücklich als solche, die Vollzeit arbeiten. Das zeigt eine neue Nationalfondsstudie, die von den Universitäten Freiburg und Lausanne durchgeführt wurde. Die Forscher waren im Rahmen des langfristig angelegten Projektes «Leben in der Schweiz» der Frage nachgegangen, wie sich die geschlechtlich unterschiedlichen Arbeitsmodelle auf die Zufriedenheit der Betroffenen auswirkt.

Die teilzeitbeschäftigten Männer zeigten sich in der Umfrage wenig tatkräftig und optimistisch. Sie bezeichneten sich auffällig oft als niedergeschlagen, ängstlich und gar depressiv.

Umgekehrt zeigt sich die Situation bei den Frauen: Dort sind es die Vollzeitarbeiterinnen, die unglücklicher sind als ihre teilzeitarbeitenden Kolleginnen.

Kaum objektive Gründe

Die Untersuchung hält darum fest: Frauen in Vollzeitstellung und Männer mit Teilzeitjobs sind klar weniger zufrieden als ihre gleichgeschlechtlichen Gegenüber, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.

Objektive Gründe scheint es dafür nicht zu geben. Teilzeitarbeitende Frauen haben schlechtere Karrierechancen und müssen unter Umständen sogar mit zusätzlichen Diskriminierungen rechnen. Und vollzeitarbeitende Männer stehen unter wachsendem Leistungsdruck und können vermutlich auch der von der Gesellschaft erwarteten Teilung gewisser Familienaufgaben immer weniger gut entrinnen.

Dass die Zufriedenheit in den beiden Gruppen am höchsten ist, erklären sich die Forscher mit dem Umstand, dass die Befragten bei der Beurteilung ihrer eigenen Situation kaum geschlechterübergreifende Vergleiche anstellen. Die teilzeitarbeitenden Männer vergleichen sich mit jenen 83 Prozent, die mehrheitlich in Vollzeit tätig sind, und die in Vollzeit tätigen Frauen haben primär die 58 Prozent Teilzeitarbeiterinnen vor Augen. (hlm)

Schweizer Kinderärzten fehlt Nachwuchs

Kinderärzte haben ein Nachwuchsproblem: In den nächsten vier Jahren erreichen fast 20 Prozent der Schweizer Pädiater das Pen­sionsalter. Nachfolger sind kaum in Sicht.

Das liegt zunächst daran, dass die Schweiz nicht genügend Mediziner ausbildet. Um die medizinische Versorgung sicherzustellen, wären an Schweizer Universitäten nach Angaben des Bundesrats pro Jahr 1300 Masterabschlüsse in Humanmedizin notwendig, 2015 aber schlossen gerade mal 895 Studenten ihr Medizinstudium ab.

Fast überall verdient man mehr

Selbst von denen zieht es zu wenige in die Pädiatrie. Ein Grund: «Sie verdienen fast in jedem anderen medizinischen Feld mehr», sagt Dr. Heidi Zinggeler Fuhrer (50), Präsidentin des Berufsverbands Kinderärzte Schweiz.

Im Mittel bekommt ein Kinderarzt 187'000 Franken – muss aber im Gegensatz zum Spitalarzt seine Ausrüstung selber anschaffen. Zinggeler Fuhrer plädiert dafür, dass Kinderärzte ihren Beruf an den Universitäten stärker bewerben. Auch die Gemeinden seien gefragt, neue Praxismodelle zu erproben.

Bald Regionen ohne Kinderarzt

Klar ist: Wenn es weitergeht wie bisher, gibt es bald überall in der Schweiz grosse Regionen ohne Kinderarzt.

Insbesondere Praxen in Randregionen sind für junge Ärzte nicht mehr attraktiv. Junge Pädiater zieht es eher in urbane Regionen, wo sie in Gemeinschaftspraxen oder Kinderspitälern zu Bürozeiten arbeiten können oder in Teilzeit.

1300 Medizin-Abgänger pro Jahr bräuchte die Schweiz laut Bundesrat, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten.
imago stock

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Bald Regionen ohne Kinderarzt

Klar ist: Wenn es weitergeht wie bisher, gibt es bald überall in der Schweiz grosse Regionen ohne Kinderarzt.

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