Arbeitgeber gehen auf Bundesrat los
Die Landesregierung tickt Vogt zu links

Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands, ärgert sich über die Politik der Landesregierung. Obwohl darin fünf Bürgerliche sässen, fälle sie ständig linke Entscheide.
Publiziert: 06.05.2017 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:08 Uhr
Nicht zufrieden mit der Politik: Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt.
Foto: PHILIPPE ROSSIER

Dass es bei den letzten Wahlen einen Rechtsrutsch gegeben habe, hat sich für Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt noch nicht in dem Mass ausgezahlt, wie er sich das gewünscht habe.

So habe die FDP bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative gemeinsame Sache mit der SP gemacht, die CVP bei der Rentenreform. «Es wäre aus meiner Sicht deutlich besser, die Bürgerlichen würden sich zusammenraufen», so Vogt gegenüber der «NZZ».

Bundesräte gegen Parteiinteressen

Der Bundesrat ist für Vogt ebenfalls ein Anlass zu Frust: «Ich stelle fest, dass der Bundesrat, obwohl er fünf bürgerliche Mitglieder hat, oft nicht bürgerlich abstimmt, und das ärgert mich.» Regelmässig kämen Vorlagen aus der Landesregierung, die bürgerlichen Grundsätzen widersprechen.

Als Beispiele nennt der oberste Arbeitgeber des Landes die vorgesehenen Frauenquoten, die Lohnpolizei, die Senkung der Drittstaatenkontingente. «Offensichtlich stimmen bei diesen Themen auch bürgerliche Bundesräte mit den zwei SP-Vertretern», so seine Schlussfolgerung, obwohl dies gegen die Interessen ihrer Parteien sei.

Verklärte Vorstellungen

Doch damit ist Vogts Rundumschlag noch nicht vorbei. Angesprochen auf die Probleme von über 50-Jährigen Arbeitslosen, wieder eine Stelle zu finden, zeigt er nur wenig Verständnis: «Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Leute zum Teil verklärte Vorstellungen vom Arbeitsmarkt haben. Dass ihnen quasi ein Job zustehe und auch das bisherige Gehalt», so Vogt. Viele könnten zudem nicht mit der Vergangenheit abschliessen, seien oft voller Zorn und erschwerten sich so selbst die Stellensuche. (sf)

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