Mit einem Hammer in der einen und einem Megafon in der anderen Hand ist Juso-Präsidentin Tamara Funiciello (28) heute Nachmittag auf den Bundesplatz marschiert. Unter den Augen zahlreicher Juso-Kollegen und SP-Politikern, darunter auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Parteichef Christian Levrat, hat sie ein Manifest ans Bundeshaus genagelt, das eine klare Forderung stellt: «Gleichstellung jetzt!»
Mit der Luther-Aktion – genau 27 Jahre nach dem landesweiten Frauenstreik – lancieren SP und Juso gemeinsam das «Frauenjahr». In den kommenden zwölf Monaten wollen die SP wie auch die Juso mit Veranstaltungen, Aktionen und Vorstössen für mehr Gleichstellung kämpfen.
Drei Forderungen
Juso und SP in trauter Einigkeit: Es ist ein seltenes Bild. Regelmässig geraten sich die Mutterpartei und ihre Jungspunde in die Haare. So hat die Juso zuletzt gegen das Geldspielgesetz gekämpft – und die SP dafür. Beim Thema Frauenrechte sei das aber anders, sagt Rebekka Wyler, Co-Generalsekretärin der SP, zu BLICK. «Wir haben uns mit der Juso zusammengetan, weil wir ein gemeinsames Ziel haben.»
Das Ziel formulieren die beiden Parteien in Form dreier Forderungen: Lohngleichheit, Anerkennung von unbezahlter Arbeit und ein Ende der – auch sexuellen – Gewalt gegen Frauen. In 50 weiteren Orten in der ganzen Schweiz haben die Linken das Manifest heute aufgehängt.
«Wir wollen Nägel mit Köpfen machen. Ihr habt ein Jahr Zeit, diese Forderungen umzusetzen, oder wir sehen uns wieder hier», droht Funiciello. «Die Frauen in der Schweiz haben schon mal gestreikt – wir können es gerne nochmals tun.» (lha)