SonntagsBlick erklärt die neue Serie «Seitentriebe»
SRF erkundet erogene Zonen

Seitensprünge, Stellungskriege und Hormonschübe: Drei Paare stehen im Zentrum der am kommenden Montag startenden SRF-Serie «Seitentriebe» von Güzin Kar. Wie sie leben, wie sie lieben, was sie zusammenhält und warum es nicht mehr oder immer noch knistert: SonntagsBlick stellt die Paare genauer vor.
Publiziert: 24.02.2018 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:00 Uhr
SRF lanciert neue Sex-Serie «Seitentriebe»
0:29
Regisseurin Güzin Kar schaut unter die Schweizer Bettdecken:SRF lanciert neue Sex-Serie «Seitentriebe»
Peter Padrutt und Jean-Claude Galli

Die SRF-Serie «Seitentriebe» (Erstausstrahlung Montag, SRF zwei, 20.10 Uhr) lässt kaum etwas aus: Seitensprung-Portale, Puffbesuche, Orgasmusprobleme, Fanta­sien über Analsex und Sex mit Minderjährigen, Masturbationsübungen, Beischlaf am Arbeitsplatz, Liebesmassagen, Paarthera­pien, unmotivierte Gewalttätigkeiten und, und, und.

Hitzige Zuschauerdiskussionen sind vorprogrammiert, denn für einen Sendeplatz im Hauptabendprogramm ist all dies doch starker Tobak.
Drehbuchautorin Güzin Kar (46), die mit Markus Welter (49) auch gleich die Regie übernommen hat, wirft einen schonungslosen Blick unter Schweizer Bettdecken im Grossraum Zürich. Und was entdeckt sie dabei? Ein frivoles Panoptikum der Lustbarkeiten. Im Zentrum des rassigen Achtteilers, garniert mit Schweizer Rockmusik (Titeltrack von Tobias Jundt alias Bonaparte), stehen drei ungleiche Paare: Nele (Vera Bommer) und Gianni (Nicola Mastroberardino) als flippige Trendsetter und Hauptprotagonisten, dazu Monika (Wanda Wylowa) und Heinz (Leonardo Nigro) als biedere Familienmenschen nebst zwei Söhnen sowie Clara (herausragend Sunnyi Melles) und Anton (Peter Jecklin), die beweisen, dass das Alter der wahren Liebe nichts anhaben kann.

Paar 1: Wildsau gesucht

Nele und Gianni wirken wie das Ideal eines aufgeschlossenen, kultivierten Schweizer Liebespaars der Jetztzeit – ein Gegenentwurf zum biederen Duo Monika und Heinz (Paar 2). Vera Bommer als Nele und Nicola Mastroberardino als ­Gianni sind zum Anbeissen «good looking», offen, inte­ressiert und vom Bedürfnis nach einem ausgefüllten Sexleben beseelt.
Zugleich begegnen sie sich auch nach zehn Jahren Ehe mehr oder minder respekt- und verständnisvoll. Gerade hier aber liegt der Hase im Pfeffer. «Ich will keine dargebotene Hand», sagt Nele, «ich will eine Wildsau, die mich auffrisst.» Das ist ihre Grunderkenntnis aus der Paartherapie, der sich die beiden auf Neles Drängen unterziehen.

Fortan wollen sie es mit ­einer «offenen Beziehung» versuchen. Das dies ein steiniger Weg wird, haben Uschi Obermaier und Rainer Langhans bereits 1968 herausgefunden.

Während sich Nele am Morgen «danach» oft nicht einmal an die Vornamen ihrer Liebhaber erinnern kann, reagiert Gianni eifersüchtig, was auch dem unsensibelsten Zuschauer anzeigt: Achtung, da ist noch ein Feuer am Lodern.

Gianni wiederum lebt seine Eskapaden in nächster Nähe aus (sind Männer wirklich so fantasielos?) und findet seine Chefin anziehend.
Apropos Arbeitsplatz: Nele wie Gianni sind unzufrieden in ihrem Job. Sie kann ihre künstlerischen Ambitionen finanziell nicht zum Fliegen bringen, er versauert im selben Labor wie sein Kollege Heinz.

Ist dies etwa schon die heimliche Botschaft der ganzen Sendung – Glück im Berufsleben gleich Glück im Stall?

Paar 2: Der Trick mit der Papaya

Monika (Wanda Wylowa) und Heinz (Leonardo Nigro) verkörpern das typische Mittelstandspaar in einer Zweckbeziehung. Sie leben in festgefügten Rollen: Heinz arbeitet als Laborant, sie erzieht die Söhne. Eigentlich halten nur noch die Kinder ihre Ehe zusammen.

Timo, das ältere Kind, ärgert die Eltern mit seinen Eskapaden. So verliebt er sich in seine Nachbarin Nele, die ihm offener und selbstbewusster erscheint als seine Mutter. Heinz lebt mit einem Geheimnis: Er glaubt, dass Timo nicht sein Sohn ist. Auch mit dem Sex ist es eine Krux: Monika und Heinz scheinen niemals lustvoll übereinander hergefallen zu sein. Monika hatte auch noch nie einen Orgasmus. Clara bietet Nachhilfeunterricht, zeigt ihr anhand einer geöffneten Papaya-Frucht, dass eine Frau ihre Lust selbst erkunden muss.

Allmählich lernt Monika, mit Heinz über ihr Problem zu reden . Der übt den «Papaya-Trick» mit ihrem Körper.

Doch es bleibt schwierig: Monika bildet sich ein, von ihrer Umwelt kaum noch wahrgenommen zu werden, und greift zu einer provokativen Aktion: In einer Bar entblösst sie sich vor den Gästen.

Was ist plötzlich mit ihr los? Ihr Inte­resse an Sex wächst. Sogar ein Bordell will sie besuchen. Zum Showdown kommt es, als sie schockiert erfährt, dass Timo ihrer besten Freundin nähergekommen ist.

Paar 3: Hohes Verführungspotenzial

Es mag kitschig klingen, doch da haben sich wirklich zwei gefunden: Clara (Sunnyi Melles) und Anton (Peter Jecklin) sind in «Seitentriebe» das mit Abstand älteste Paar, doch Liebe, Zuneigung und Sex sind bei ihnen im Gegensatz zu Nele/Gianni und Monika/Heinz in Hülle und Fülle vorhanden.

Beide verkörpern leidenschaftliche, überaus lustvolle Charaktere, sie sind – hier trifft der inflationär verwendete Begriff zu – empathisch. Jeder Kinderwunsch ist im Gegensatz zu Nele/Gianni längst vom Tisch – eine Freiheit, die viel Spielraum für Aufmerksamkeiten und gemeinsame Unternehmungen bietet. Dass Anton ebenso wie Heinz und Gianni im selben Labor arbeitet, ist eine der vielen Seltsamkeiten, die das Drehbuch von Güzin Kar bereithält.

Dass Paar Nummer drei trotz knapper Spielzeit den Zuschauern am meisten ans Herz wachsen könnte, hat auch mit der Klasse der Protagonisten zu tun. Das Verführungspotenzial der bald 60-jährigen Sunnyi Melles ist Kennern hinlänglich bekannt. Und Peter Jecklin (62) gibt äusserst glaubhaft den überbordenden Lebemann. Weil innen alles stimmt, kommt die Prüfung für Clara und Anton von aussen, ausserordentlich heftig und enorm schmerzhaft für beide Seiten.

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