Zwei Jahre ist es her, seit «Akte X» mit einer 10. Staffel in nur sechs Episoden floppte. «Da haben wir nicht unsere beste Arbeit abgeliefert», gibt Serienstar David Duchovny (57) zu und verspricht: In Staffel 11, die seit Mittwoch auf Pro Sieben läuft, wirds besser.
BLICK: Sind Sie diesmal zufrieden?
David Duchovny: Ja. Es sind jetzt zehn Folgen. Da kann man die Story besser erzählen.
Im Gegensatz zu den Anfangszeiten von «Akte X» gibt es heute eine Reihe von coolen Serien, die sich mit politischen Verschwörungen beschäftigen. Warum?
Die Regierung Trump hat den Boden für «Akte X» und Co fruchtbarer gemacht.
Gillian Anderson und Sie feiern so etwas wie eine Silberhochzeit. Vor 25 Jahren sah man sie beide zum ersten Mal als Dana Scully and Fox Mulder. Wie war Ihr Verhältnis damals?
Wir waren zwei Typen, die als Schauspieler zu überleben versuchten. Wir waren beide so neu in dem Gewerbe. Dann wurde die Serie ein Erfolg und jeder fragte sich, wem dieser Erfolg nun zu verdanken war. Nach dem Motto: «Mir, nein mir ...»
Das klingt nicht nach Freundschaft.
Nein, es trieb uns auseinander. Wir isolierten uns, und das trug dazu bei, dass wir nicht mehr miteinander auskamen.
Hat sich dies im Laufe der Jahre geändert?
Irgendwann haben wir den Druck überwunden, der mit dem Erfolg kommt, und uns auf einer Ebene des Verständnisses und der Dankbarkeit getroffen. Uns wurde klar, dass es unser gemeinsamer Erfolg ist, und so hat sich unsere Freundschaft entwickelt.
Als Gillian ihren Stern auf dem Hollywood Boulevard bekam, haben Sie nette Worte auf Social Media gepostet. Sind Sie Facebook-Fan?
Grundsätzlich ist Social Media nicht mein Ding. Das überlasse ich den Fans. Ich brauche da viel Hilfestellung.
Können Sie sich noch an die erste Folge von «Akte X» erinnern?
Um ehrlich zu sein, habe ich neulich abends den Fernseher angestellt, und da lief eine Folge aus jenem Jahr. Da redete ein Typ, der so aussah wie ich, und ich hatte keine Ahnung, was da ablief (grinst). Mein Gedächtnis ist eine Niete. Nur der erste Drehtag von «Akte X» ist bei mir da oben (tippt sich an den Kopf) noch präsent.
Erzählen Sie!
Gillian, ich meine Scully, hatte in der Folge einen Lover. In einer Szene sind die beiden im Bett. Die Dreherei zog sich hin, und ich wartete im Hotel auf meinen Einsatz vor der Kamera. Er dauerte acht Stunden. Das und die Warterei hatten mich so platt gemacht, dass ich mir im Hotel ein Bad einliess und dachte: «Das halte ich nicht durch. Auf keinen Fall kann ich mir damit meinen Lebensunterhalt verdienen.»
Wie stehen Ihre Kinder zu «Akte X»?
Das letzte Mal haben wir uns vor zwei Jahren zusammen eine Folge angesehen. Meine Tochter war 16 und mein Sohn 13. Sie waren nicht besonders beeindruckt. Ihr Kommentar war: «cool». Die neue Staffel werden sie sich mit mehr Interesse ansehen. Meine Tochter spielt nämlich in einer der Folgen eine kleine Rolle.
Statt FBI Special Agent Fox Mulder hätte der New Yorker David Duchovny auch Professor für Englisch werden können. Nach dem Studium an der Elite-Uni Princeton begann er eine Dissertation, die er aber zugunsten der Schauspielerei aufgab. Berühmt wurde er vor genau 25 Jahren mit der ersten Staffel von «Akte X». Seine zweite grosse Rolle war Hank Moody, der sex- und alkoholsüchtige Schriftsteller in der Serie «Californication». Nach Jahren in Kalifornien lebt Duchovny heute mit seiner Frau und den beiden Kindern wieder in New York.