Nach 26 Jahren kommt das Aus
Zürcherin muss wegen Gregory Knies Restaurant ihre Boutique schliessen

Die Zürcherin Heidi Grogg verliert nach fast drei Jahrzehnten wegen Gregory Knies neuem Fleischrestaurant ihr Modegeschäft. Sie ist am Boden zerstört.
Publiziert: 09.03.2018 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:45 Uhr
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Die Modeboutique JoannaMod muss wegen Gregory Knies neuem Fleischrestaurant nach 26 Jahren schliessen.
Foto: Blick
Patricia Broder

Seit 26 Jahren ist Heidi Grogg (75) mit ihrem Damenmodegeschäft Joanna-Mod am Zürcher Hegibachplatz. Die Ladeninhaberin ist übers Quartier hinaus bekannt, und gerade ältere Frauen schätzen ihr ausgesuchtes Mode-Angebot. Letztes Jahr kam dann der grosse Schock: Aus heiterem Himmel erhält die Zürcherin nach beinahe 30 Jahren die Kündigung. Wie BLICK weiss, ist Gregory Knies neues Fleischrestaurant ButchersTable, das diese Woche bereits für Schlagzeilen sorgte, der Grund.

Sie sollte innerhalb von drei Monaten alles räumen

«Heidi Grogg war am Boden zerstört», sagt ein Bekannter der 75-Jährigen zu BLICK. «Die Hausverwaltung hat von ihr verlangt, dass sie innerhalb von drei Monaten ihr Geschäft räumt und auszieht.» Gregory Knie und seine Geschäftspartner hätten die ganze Liegenschaft gemietet, um dort ihr neues Lokal einzurichten, inklusive Metzgerei. Diese habe man in den Räumlichkeiten der Modeboutique unterbringen wollen.

«Es war eine dreckige Sache», so der Bekannte. Die Restaurantbesitzer hätten unbedingt gewollt, dass die 75-Jährige einlenkt. «Doch für Heidi stand zu viel auf dem Spiel. Sie hat mehrere Hunderttausend Franken in das Geschäft investiert, die sie bei einem sofortigen Auszug verloren hätte.» Schliesslich nahm sich Grogg einen Anwalt. Die beiden Parteien hätten sich dann aussergerichtlich geeinigt.

«Sie hat alles verloren»

Besonders tragisch: Heidi Groggs Mann war zu diesem Zeitpunkt todkrank. «Deshalb hatte sie auch keine Kraft, den Fall weiterzuziehen», so der Bekannte. «Es war ein schlimmes Jahr für sie. Sie hat alles verloren: ihren Mann, ihr Geld, ihr Geschäft.» Seit Monaten verscherble die Rentnerin ihr Modeangebot nun im Ausverkauf. «Gewinn macht sie damit sicher nicht mehr. Sie versucht eher, den Verlust etwas zu minimieren.»

Weder Gregory Knie und die Betreiber des Lokals noch Heidi Grogg selber wollten sich auf Anfrage von BLICK äussern. Grogg belaste die Kündigung zu stark, so der Bekannte. Sie konzentriere sich nun voll und ganz auf die letzten Wochen ihres Modegeschäfts, das im Mai seine Türen für immer schliessen muss.

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