Als Kind konnte Walter Pfenninger (53) mit dem Lesen gar nichts anfangen. Bis ihn seine Mutter mit einem Trick überlistete. «Sie hat mir ein Comic-Heft gekauft, und ich wollte natürlich wissen, was die Figuren miteinander sprechen», sagt Pfenninger. «Alle bebilderten Bücher haben mich begeistert. Die illustrierten Versionen von Jules Verne habe ich geradezu verschlungen.»
«Die damalige Anfrage hat mich enorm gefreut»
Der freie Illustrator und Grafiker lebt in Zürich und ist dafür verantwortlich, dass Globi auch 85 Jahre nach seinen ersten Abenteuern weiterlebt. Seit 2006 arbeitet er regelmässig für den Globi-Verlag. «Die damalige Anfrage hat mich enorm gefreut.» Von ihm stammen unter anderem «Globis grosses Frühstücksbuch» oder «Backen mit Globi». Globi ist für ihn ein unverwechselbares Stück Schweiz und fest mit der Identität des Landes verbunden. «Mein Vater hatte die zwei Bände ‹Wie Globi Bauer wurde› und ‹Globi wird Soldat›, die ich fast in- und auswendig kannte. Und es hat mir natürlich ausserordentlich Spass gemacht, sie auszumalen.»
Daneben gab es in Pfenningers Jugend die Junior-Hefte mit Papa Moll, Stups und Steppke von Hergé, Micky Maus sowie Fix und Foxi. Nach einer Grafikerlehre und Engagements bei diversen Werbeagenturen ist er seit 1989 selbständig. Pfenninger ist einer der Nachfolger des legendären Zeichners Robert Lips (†62), der Globi im Auftrag des Warenhaus-Unternehmens Globus 1932 erfand.
Ursprünglich war Globi bloss als einmaliges Ereignis für das 25-Jahr-Jubiläum der Firma gedacht und sollte Kimbukku heissen, was dann als zu umständlich und schlecht merkbar verworfen wurde. Zunächst erschien die Figur in einem Comic-Strip, 1935 kam das erste Buch heraus. Seither sind weitere 85 Bände publiziert worden, rund neun Millionen Mal wanderte Globi über die Buchladentheke. Die Rechte gehören seit 2007 dem Verlag Orell Füssli.