St. Gallerin kämpft für Body Positivity auf Instagram
«Kylie Jenner ist kein Vorbild»

Perfekte Figur, makellose Haut, Kylie-Jenner-Schmollmund: Das ist, was Instagram jungen Mädchen als Ideal vermittelt. Die St. Gallerin Bianca Friberg will mit ihrem Body-Positivity-Projekt zeigen, was Realität ist.
Publiziert: 11.12.2018 um 15:17 Uhr
Achselhaare? Ein No-Go in der perfekten Instagram-Welt. Bianca Friberg zeigt sie gerade deshalb.
Foto: Instagram
1/10
Celina Euchner

Bianca Friberg aus dem Kanton St. Gallen will ein Zeichen setzen. Mit ihrem Instagram-Account youngheartxoldsoul möchte sie zeigen: Niemand muss perfekt sein, niemand muss aussehen wie Kylie Jenner (21). «Wichtig ist nur, sich selbst zu lieben», so ihr Credo.

Auf ihrem Kanal präsentiert die 19-Jährige Dinge, die man auf der Plattform ansonsten kaum sieht: ihre Narben, Dehnungsstreifen, Achselhaare und auch mal einen aufgeblähten Bauch. Im Sommer rasierte sich Bianca gar ihre langen Haare ab, um ein Zeichen gegen Schönheitsnormen zu setzen.

INSTAGRAM

Instagram-Vorbilder wie Kylie Jenner beurteilt sie kritisch. «Ich halte nichts von Kylie. Sie ist kein Vorbild. Allein, weil sie behauptet hatte, sich nicht die Lippen aufzuspritzen. Das ist nicht fair, junge Mädchen glauben das», erklärt die Ostschweizerin im Gespräch mit BLICK. Sie fügt an: «Schönheits-OPs sind völlig in Ordnung. Aber man muss dazu stehen.» 

Durch Mobbing fühlte Bianca sich nicht hübsch

Der Grund für ihren Einsatz gegen Bodyshaming (dt. Körperschämen): «Ich wurde während der gesamten Schulzeit gemobbt. Dadurch habe ich mich in dieser Zeit nie hübsch oder wohlgefühlt in meinem Körper», erzählt sie nachdenklich. Den Wendepunkt brachte das Ende ihrer Schulzeit. Die mobbenden Mitschüler nicht mehr ständig um sich herum zu haben, setzte Kräfte bei Friberg frei. «Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben und begann, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen», sagt sie. «Und das möchte ich auch anderen vermitteln.» 

Den Account habe sie «aus einem Gefühlsstau» gestartet. «Es hatte sich so viel angesammelt, das ich zum Thema Body Positivity zu sagen habe, und dann habe ich einfach meine Gefühle in Worte gepackt und ein Foto dazu gepostet», erklärt sie. Bei ihren bereits 1000 Followern kommt das sehr gut an.

Social Media und Mode-Hefte vermitteln falsche Ideale

Auf ihrem Kanal geht es um alle, Männer und Frauen, die auf ihren Körper reduziert werden. «Täglich wird uns im Fernsehen und in den sozialen Netzwerken gezeigt, wie wir aussehen sollen. Auch die ganzen Mode-Hefte zeigen nur perfekte Frauen und Männer», ärgert sie sich. «Bei Instagram ist alles perfekt – perfekt bearbeitet. Jüngere denken dann, man muss so aussehen. Doch das ist Unsinn.» 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?