Zwischen grünen Weiden und Wald wohnt im Zürcher Oberland der grösste Latin-Star der Schweiz: Nicolas Herzig (28) – besser bekannt als Loco Escrito. Sein Sommer-Hit «Adios» ist derzeit der zweitmeistgespielte Song in Schweizer Radios, das dazugehörige Youtube-Video knackt nächstens die Marke von einer Million Klicks. Selbst in Portugal und Südamerika machte er sich schon einen Namen.
Schweizer staunen, dass Loco Escrito ein Einheimischer ist. «Das grösste Kompliment», sagt Herzig. «Meine Latin-Musik klingt also authentisch!»
Seine Tochter ist sein Sonnenschein
Spielsachen und Fotos seiner zweieinhalbjährigen Tochter Aisha dominieren seine Dreizimmerwohnung in Grüt bei Gossau ZH. «Aisha ist mein ganzer Stolz», schwärmt Herzig. Mit seiner Ex-Freundin teilt er sich das Sorgerecht, vier Tage die Woche ist die Kleine bei ihm: «Seit Aisha auf der Welt ist, bin ich nicht mehr so loco wie früher.»
Damals sei er ein Draufgänger gewesen, auf den Töff gestiegen und losgefahren – teilweise ohne Rücksicht auf Gesetze. Bis er einen Unfall hatte. «Ich musste wieder laufen lernen, mein Becken war zertrümmert», erzählt er. Heute will er ein Vorbild für seine Tochter sein, bleibt lieber daheim und liest ein Buch, als auf Partys zu gehen.
Mit Aisha spricht der in Kolumbien geborene und in Wetzikon ZH aufgewachsene Sänger ausschliesslich spanisch: «Die Sprache meines Herzens.» Vom Typ her sei er sowieso mehr Kolumbianer als Schweizer, er ist offen, laut und direkt: «Schweizer Distanz kenne ich nicht.»
Herzig setzt seine Ziele ganz hoch
Voll auf die Musik zu setzen, sei ein Risiko gewesen, gesteht der ausgebildete Kaufmann. Mittlerweile könne er aber gut davon leben: «Erst war es Wasser und Brot, aktuell Cola und Pizza, das Ziel ist Kaviar und Champagner.»
Der nächste Höhepunkt für ihn ist der Auftritt am Energy Air am Samstag im Berner Stade de Suisse. «Vor 40'000 Menschen habe ich noch nie gesungen. Aufregung? Nein! Je grösser das Publikum, umso besser», sagt er selbstbewusst.
Längerfristig denke er über einen Umzug nach Florida oder Mexiko nach – um wichtige Kontakte zu knüpfen. Sein Ziel ist klar: «Ich will einer der grössten Latin-Stars der Welt werden.»
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