Nach Michael Kors’ Verzicht auf Tierfelle
Schweizer Designer badet aus Protest in Pelz

Der Trend in der Modeszene, immer mehr auf Tierfelle zu verzichten, gefällt nicht allen. Jung-Designer Wesley Petermann steht zu seiner Liebe zu Pelz.
Publiziert: 18.12.2017 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 08:28 Uhr
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«Hier mein Statement zu einer Zukunft ohne Pelz», schreibt Wesley Petermann unter dieses Bild.
Foto: Instagram
Manuel Kellerhals

Tierschützer auf der ganzen Welt begrüssten die Entscheidung von Star-Designer Michael Kors (58), dessen Sprecher am Freitag verkündete, ab 2018 in den Kollektionen auf Pelz verzichten zu wollen. Sowohl seine gleichnamige Luxusmarke wie auch die Schuhmarke Jimmy Choo, die ebenfalls zu Kors’ Imperium gehört, wollen ganz auf Kunstpelz setzen. 

Für weniger Begeisterung sorgte dieser Entscheid allerdings in einem Teil der Schweizer Modeszene. «Ich halte nichts davon, Pelz abzuschaffen», sagt der Schweizer Jungdesigner Wesley Petermann (23) zu BLICK. Auf Instagram zeigte sich der schrille Modemann zuvor auf einem Bett, vollkommen bedeckt von Pelzen aus seiner eigenen Modemarke Wisley, mit der er ganz auf das kontroverse Material setzt. «Hier mein Statement zu einer Zukunft ohne Pelz», schreibt Petermann dazu. 

Pelz ist für Petermann «nachhaltig»

Laut dem Designer habe seine Liebe zu Pelz umweltfreundliche Gründe: «Ich verwende Pelz in meinen Kollektionen, da mir die Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt und es ein Material ist, das sowieso anfällt. Kunstpelz ist ein schädliches Plastik-Produkt!» Für Petermann ist klar: «Niemand sollte morgens aufwachen und vorgeschrieben bekommen, was er anzuziehen und wie er zu leben hat.» 

«Optik kann niemals das Leid aufwiegen»

Anders sieht das Pablo Labhardt (25), Geschäftsleiter von Animal Rights Switzerland: «Pelz ist alles andere als nachhaltig: Er stammt aus einer grausamen Produktion und muss unter Einsatz teilweise problematischer Chemikalien haltbar gemacht werden.» Ausserdem sei die Pelzproduktion immer mit grossem Schmerz für die Tiere verbunden: «Der optische Wert von Pelz kann niemals das Leid der Tiere aufwiegen, die für ihren Pelz sterben.»

Die Entscheidung des Pelz-Verzichts von Michael Kors ist konsequenterweise für Labhardt längst überfällig: «Damit setzt er einerseits ein Zeichen für die Modeindustrie selbst, anderseits trägt er auch dazu bei, dass Pelz als das wahrgenommen wird, was er ist: ein Produkt, das immer mit grossem Elend einhergeht.»

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