Aus und vorbei! Der erste amtierende Mister Handicap, Michael Fässler (25), und seine Freundin Daniela (22) gehen getrennte Wege. «Der Rummel um meine Person wurde ihr vermutlich zu viel. Sie wollte mehr Privatsphäre mit mir haben. Ich hingegen geniesse auch die Arbeit in der Öffentlichkeit», sagt Fässler. Rückblickend sei die Beziehung zu wenig stabil gewesen. Darum entschloss er sich nun, Schluss zu machen mit der schönen Blondine.
Im Herbst 2012 wurde der behinderte Profi-Tischtennis-Spieler im KKL Luzern zum Mister Handicap gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er mit der Deutschen Daniela bereits ein halbes Jahr lang zusammen und auch noch immer total verliebt. «Daniela gibt mir Kraft», schwärmte Fässler damals. Die Primarschullehrerin zog sogar in die Schweiz und fand eine Stelle als Lehrerin, um bei ihrem Liebsten zu sein. Zu diesem Zeitpunkt schien Fässlers Leben endlich perfekt.
Vor sieben Jahren erlitt das Nachwuchstalent des Schlittschuh-Clubs Bern bei einem Probetraining eine starke Hirnblutung. Eishockeyspieler Fässler fiel ins Koma. Als er erwachte, musste er das Sprechen und Gehen neu erlernen. Schritt für Schritt fand er zurück ins Leben. In einem Tischtennislager im Schwarzwald lernt er Daniela kennen. Sie verlieben sich.
Knapp ein Jahr lang sind der sympathische Baselbieter und seine Freundin praktisch unzertrennlich. «Dann merkte ich, dass ich mir mit ihr keine Familie vorstellen kann, obwohl ich mir das irgendwann doch auch wünsche», erklärt Michael Fässler. Er schaffte sich mehr Freiraum und ging künftig meist alleine an VIP-Anlässe. Vor drei Monaten schliesslich kam das Liebes-Aus. «Wir hatten eine schöne Zeit zusammen, aber wenn es nicht mehr sein soll, muss man sich der Realität stellen», so Fässler.
Nach dieser Erfahrung möchte der Rollstuhl-Tischtennis-Spieler jetzt mit Podiumsdiskussionen die Öffentlichkeit sensibilisieren. «In einer Liebesbeziehung zu einem Menschen mit Behinderung muss man mehr Verständnis aufbringen und auch verzichten können», sagt der erste Schweizer Mister Handicap.
Für seine Anliegen darf sich Fässler nun noch ein Jahr länger einsetzen. Da die Mister-Handicap-Wahl personell und finanziell neu organisiert wird, findet sie 2013 nicht statt. «Das ist eine tolle Chance für mich», sagt Fässler, «dadurch kann ich mein Netzwerk nun noch mehr vergrössern.» Als Nächstes will er sich auch ein berufliches Standbein als Sport-Coach aufbauen. «Und irgendwann bin ich dann auch wieder offen für eine neue Liebe», sagt Fässler und schmunzelt.