Heute gehören «Hobbit» Martin Freeman (45) und «Dr. Strange» Benedict Cumberbatch (40) zu den Superstars in Hollywood. Seit 2010 stehen die beiden als Holmes (Cumberbatch) und Watson (Freeman) vor der Kamera. Alle paar Jahre laufen dreiteilige Staffeln der Serie, ab und an ergänzt durch Spezial-Episoden. Die Stars machen sich immer rarer, der Kult um die - für viele Experten beste - TV-Serie wird dadurch nur grösser.
Am Sonntagabend endet auf BBC die vierte Reihe. Titel der Folge: «The Final Problem». Wird es wirklich der finale Fall sein? Steigen Cumberbatch und Freeman danach aus?
Wie wird Finale von Sherlock?
Nebst den Hollywood-Ambitionen der Akteure spricht der Verlauf der Staffel dafür. Die «Cliffhanger» zum Ende der Folgen sind heftiger als früher, die Geschichten noch vertrackter. Was für die einen Zuschauer genial ist, wirkt auf andere nur noch wirr. Der «Guardian»-Kritiker meinte, die Serie habe begonnen, «unglaubwürdig» zu wirken. Was auf der Insel für einige Diskussionen sorgte.
Zumal die erste Folge streckenweise zum Action-Thriller à la «Mission Impossible» wird und in der Watsons Gattin Mary stirbt. Die eigentlich gar nicht Mary hiess, wie sich rausstellt. Deren Darstellerin Amanda Abbington (42) ist im richtigen Leben mit «Watson» Freeman verheiratet. Unmittelbar vor Serien-Neustart wurde jedoch bekannt, dass sie sich getrennt haben. Viele Drehungen und Wendungen, die der Zuschauer da verkraften musste.
Und wenn in der zweiten Folge Holmes heroinsüchtig wird. Sich Watsons Psychiaterin plötzlich als dieselbe Person entpuppt, die mit ihm in anderer Verkleidung eben noch anbandeln wollte. Und übrigens auch die mysteriöse Schwester von Sherlock und Mycroft Holmes ist. Drei Frauen werden eine. Offenbar ist sie auf irgendeine Form von Rache aus. Ganz am Schluss schiesst sie noch auf Watson. Ausgang ungewiss. Noch mehr Drehungen und Wendungen.
Wie alt ist der neue Sherlock?
Der «neue» Sherlock (so genannt wegen des zeitgemäss-urbanen Anstrichs für die Detektiv-Legende) scheint angeschlagen und gealtert, Watson ist grau ergraut, Mary war vor ihrem TV-Tod regelrecht abgemagert. Der Verdacht drängt sich auf, dass die Serien-Macher Steven Moffat und Mark Gatiss ihre Serie in die Einzelteile «dekonstruieren». Dass sie auf eine spektakuläre Implosion der ganzen Story aus sind.
Was gegen das Ende spricht: Moffat sagte schon vor drei Jahren, eine weitere, fünfte, Staffel sei grundsätzlich entworfen. In drei Jahren kann sich vieles ändern. Gewissheit gibts am Sonntag ab 22 Uhr auf BBC One. Wann die Folgen auf Deutsch ausgestrahlt werden, ist noch offen. Erfahrungswert: gegen Pfingsten. (tri)