Weil er den Holocaust leugnet
Belgier muss fünf KZ in fünf Jahren besuchen

Ein belgischer Holocaust-Leugner wurde dazu verurteilt, innert fünf Jahren fünf Konzentrationslager zu besuchen und seine Gefühle auf Facebook kundzutun. Der Verurteilte empfindet das Urteil als «Sieg».
Publiziert: 20.09.2017 um 23:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:55 Uhr
Der ehemalige belgische Abgeordnete Laurent Louis vollzieht nach einer Anhörung den sogenannten «Quenellen-Gruss», der in Verbindung mit rechtsextremen Gedankengut gebraucht wird.
Foto: BENOIT DOPPAGNE

Ein belgischer Holocaust-Leugner ist von einem Gericht zum Besuch von fünf früheren Konzentrationslagern der Nazis verurteilt worden. Über seine Erfahrungen müsse der ehemalige Abgeordnete Laurent Louis dann jeweils einen Bericht anfertigen, entschied ein Berufungsgericht in Brüssel am Mittwoch.

Im Gegenzug wurde eine Verurteilung aus der Vorinstanz zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung und 18'000 Euro Strafe für fünf Jahre ausgesetzt. Den Schuldspruch von 2015 liess das Gericht aufrecht.

Fünf KZ in fünf Jahren

Louis soll nun in fünf Jahren jedes Jahr ein anderes ehemaliges Konzentrationslager besichtigen, darunter Auschwitz und Dachau. Nach jedem Besuch solle er «einen Text von mindestens 50 Zeilen» über das Gesehene und seine Gefühle verfassen, heisst es laut der Nachrichtenagentur Belga in dem Urteil.

Seine Berichte muss Louis demnach auch innerhalb eines Monats auf seiner Facebook-Seite veröffentlichen. Der 37-jährige Verurteilte begrüsste das Urteil am Mittwoch als «Sieg». Sein Anwalt Sébastien Courtoy sagte, mit ihrem Urteil seien die Richter «genau» dem gefolgt, «was wir vorgeschlagen haben». Sein Mandant bedauere aufrichtig seine «Entgleisungen». (SDA)

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