Am Himmel gibt es zu viele Flugzeuge. Unter den Airlines tobt ein unerbittlicher Konkurrenzkampf. Zwar leidet die Swiss darunter, Passagiere aber profitieren. Denn die Lufthansa-Tochter muss ihre Preise senken.
«Schon 2016 haben wir unsere Preise um drei bis vier Prozent reduziert», sagt Swiss-Chef Thomas Klühr (53) am Rande der Jahresmedienkonferenz zu BLICK. «In dieser Grössenordnung werden sie auch dieses Jahr zurückgehen.» Noch vor drei Jahren habe ein Flugticket 20 Prozent mehr gekostet.
Der Preiszerfall nagt an der Swiss: Trotz einem Rekordjahr mit 16,5 Millionen Passagieren sank 2016 der Umsatz um 0,9 Prozent. Der Betriebsgewinn ging um 5,3 Prozent auf 429 Millionen Franken zurück.
Swiss will pünktlicher werden
Vor allem Billig-Airlines zwingen die Swiss zum Handeln. «Low-Cost-Carrier sind sehr preisaggressiv unterwegs. Und das spüren wir», sagt Klühr. Bald dürfte der Druck auch im rentabelsten Segment der Swiss zunehmen: den Langstreckenflügen. Die Billig-Airline Norwegian will von Irland und Schottland aus nach Nordamerika fliegen – für 69 Franken. Im Sommer sollen die ersten Flüge starten.
Die Swiss hingegen setzt weiterhin auf ihre Premium-Strategie: komfortable neue Flugzeuge, edle Lounges, und ab 2018 soll es auch auf den Kurzstecken drahtloses Internet geben. Ein Ziel liegt Klühr aber besonders am Herzen: «Wir müssen noch pünktlicher werden.» Konkret will er die Pünktlichkeit von derzeit 78 Prozent auf über 80 Prozent hochschrauben.