Die Familie des gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier hat Nordkorea wegen «brutaler Folter und Mord» verklagt. Fred und Cindy Warmbier reichten am Donnerstag bei einem Bundesgericht in der Hauptstadt Washington eine Klage ein, wie es in einer Mitteilung der Familie hiess, die mehrere US-Medien veröffentlichten.
In der Klage beschrieben sie detailliert, wie ihr Sohn in den 17 Monaten seiner Gefangenschaft vom «verbrecherischen» Regime des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un misshandelt worden sei.
Kurz nach Rückkehr gestorben
Ende 2015 war der damals 21-jährige Otto Warmbier nach einer Gruppenreise in dem Land bei der Ausreise festgenommen und wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2016 starb er - er hatte damals bereits 15 Monate lang im Koma gelegen.
Fred Warmbier teilte in der Erklärung mit, sein Sohn sei als Geisel genommen und wie ein politischer Gefangener gehalten worden. Er sei als Pfand benutzt worden und besonders brutal von Kim Jong Un misshandelt worden. Kim und sein Regime hätten sich als unschuldig dargestellt, während sie vorsätzlich das Leben ihres Sohns zerstört hätten.
Die Klage sei ein weiterer Schritt dahin, Nordkorea für die barbarische Behandlung Ottos und seiner Familie zur Verantwortung zu ziehen. In der Klage bezeichnen die Eltern Nordkorea als Schurkenstaat, der ihren Sohn ermordet habe.
Die Einreichung der Klage erfolgte nur einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Gipfel von Nord- und Südkoreas Staatschefs zur Entschärfung des Atomstreits an diesem Freitag. US-Präsident Donald Trump will Kim voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni treffen. (SDA)