SVP-Nationalrat Heinz Brand hält sich mit widersprüchlichen Aussagen im Rennen um den Bundesratssitz. Im Parlament sorgt dies für Diskussionen.
Ist es das letzte Aufbäumen eines schlechten Verlierers? Oder gibt es in der SVP und in anderen Parteien Bestrebungen, Brand anstelle der offiziellen SVP-Kandidaten aufs Schild zu heben? Schliesslich scheiterte Brand mit 37 SVP-Stimmen in der internen Ausmarchung nur knapp an Thomas Aeschi, der 44 Stimmen machte.
Im Parlament spitzen die anderen Parteien die Ohren, weil Brand lange als Favorit galt. «Heinz Brand hat offenbar Interesse, als wilder Kandidat gewählt zu werden», sagt CVP-Nationalrat Martin Candinas. Seine Aussagen seien ein klares Zeichen, dass er das Thema Bundesrat noch nicht abgehakt habe. «Das macht die weiteren Diskussionen spannend.» Nun stelle sich die Frage, man im Parlamentarier damit umgehe. Es wäre «reizvoll», weiter einen Bündner Vertreter im Bundesrat zu haben, sagt der Bünder Candinas.
Auch ein FDP-Parlamentarier glaubt, es stecke mehr als Frustration in den Aussagen Brands. In der SVP rumple es, die Vergangenheit hole die SVP-Parteileitung ein. Weil diese viele Kandidaten zur Bundesratskandidatur gepuscht habe und diese dann auflaufen liess.
Die SVP-Chefs wollten Brand um jeden Preis verhindern, weil er prädestiniert wäre, das EJPD zu übernehmen, sagt der FDP-Mann. Dann müsste er Probleme lösen, was die SVP-Chefs offensichtlich nicht wollen. (jow/nmz/lec)
SVP-Nationalrat Heinz Brand hält sich mit widersprüchlichen Aussagen im Rennen um den Bundesratssitz. Im Parlament sorgt dies für Diskussionen.
Ist es das letzte Aufbäumen eines schlechten Verlierers? Oder gibt es in der SVP und in anderen Parteien Bestrebungen, Brand anstelle der offiziellen SVP-Kandidaten aufs Schild zu heben? Schliesslich scheiterte Brand mit 37 SVP-Stimmen in der internen Ausmarchung nur knapp an Thomas Aeschi, der 44 Stimmen machte.
Im Parlament spitzen die anderen Parteien die Ohren, weil Brand lange als Favorit galt. «Heinz Brand hat offenbar Interesse, als wilder Kandidat gewählt zu werden», sagt CVP-Nationalrat Martin Candinas. Seine Aussagen seien ein klares Zeichen, dass er das Thema Bundesrat noch nicht abgehakt habe. «Das macht die weiteren Diskussionen spannend.» Nun stelle sich die Frage, man im Parlamentarier damit umgehe. Es wäre «reizvoll», weiter einen Bündner Vertreter im Bundesrat zu haben, sagt der Bünder Candinas.
Auch ein FDP-Parlamentarier glaubt, es stecke mehr als Frustration in den Aussagen Brands. In der SVP rumple es, die Vergangenheit hole die SVP-Parteileitung ein. Weil diese viele Kandidaten zur Bundesratskandidatur gepuscht habe und diese dann auflaufen liess.
Die SVP-Chefs wollten Brand um jeden Preis verhindern, weil er prädestiniert wäre, das EJPD zu übernehmen, sagt der FDP-Mann. Dann müsste er Probleme lösen, was die SVP-Chefs offensichtlich nicht wollen. (jow/nmz/lec)
In einer Woche wird der Nachfolger von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (59, BDP) gewählt. Gestern mussten die offiziellen Kandidaten der SVP zu ihren ersten Anhörungen bei den bürgerlichen Parteien antraben.
Thomas Aeschi (36), Guy Parmelin (56) und Norman Gobbi (38) stellten sich den Fragen der FDP-, CVP-, BDP- und GLP-Fraktion. Die SP wird das Trio erst nächste Woche, einen Tag vor der Wahl, anhören.
Die Chancen, dass einer dieser drei gewählt wird, stehen gut. Allerdings berichtet die «Basler Zeitung», dass es in der SP, der CVP und sogar in der SVP Kräfte gebe, die Nationalrat Heinz Brand (60) in den Bundesrat wählen wollen. Damit würde nach Widmer-Schlumpf erneut ein Bündner der SVP einen Strich durch die Rechnung machen.
Kommt Brand vielleicht doch noch?
Brand galt lange als heisser Anwärter der SVP – unterlag aber in der parteiinternen Ausmarchung Thomas Aeschi. Der Bündner betont allerdings, dass er eine allfällige Wahl in den Bundesrat nur im Einvernehmen mit seiner Fraktion annehmen wolle.
Ähnlich äussert sich Bra nd auch gegenüber der SRF-Sendung «Rundschau»: «Wenn die Partei der Auffassung ist, dass es unter den gegebenen Umständen richtig wäre, die Wahl anzunehmen, dann würde ich sie im Einvernehmen mit der Parteileitung und der Fraktion annehmen», so Brand.
Zudem bringt er ein Viererticket wieder ins Spiel. Damit «würde man insbesondere dem Anliegen und dem Wunsch der anderen Parteien nach einer echten Auswahl Rechnung tragen». Die SVP-Fraktion habe zwar das Dreierticket beschlossen, sie könne auf ihren Entscheid auch wieder zurückkommen, sagt er.
Zwei SVPler würden Wahl annehmen
SP-Präsident Levrat machte während einer Podiumsdiskussion von BLICK gestern publik, dass zwei SVP-Politiker, die nicht zu den offiziellen Kandidaten gehören, ihm mitgeteilt hätten, dass sie eine Wahl akzeptieren würden. Auch gegen den Willen ihrer eigenen Partei.
Das erklärt auch das Misstrauen der SVP. «Mit uns hat man immer gespielt», sagte Toni Brunner gestern Abend. Bereits würden wieder SVP-Politiker von der politischen Konkurrenz angefragt, ob sie sich als Sprengkandidaten wählen lassen würden.
Am Abend kam das Dementi
Nach der Vorabmeldung der «Rundschau» kommt von Heinz Brand nun das Dementi: «Das Interview mit der Rundschau ist vergangene Woche gemacht worden»«, sagt er dem Ostschweizer Regionalportal «FM1 Today». «Ich bin damals davon ausgegangen, dass die Frage von einem Viererticket eventuell noch ein Thema an der Fraktionssitzung sein wird. Dies war nicht der Fall, damit ist die Geschichte für mich erledigt.»
Er fordere kein Viererticket und hätte dies auch nicht angekündigt. Es handle sich schlicht um ein Missverständnis. Er unterstütze das offizielle Dreierticket. Falls die Vereinigte Bundesversammlung ihn trotzdem wähle, würde er die Wahl «mit Garantie nicht annehmen». (mas/bö)