Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung (HBB) befinden sich mehrheitlich schon vor Beginn der HBB im Berufsleben. Mindestens jede/r siebte hat da schon eine Führungsposition inne. Ein Jahr nach Abschluss der Ausbildung sind es bis zu zweieinhalb Mal so viele - je nach Höhe der tertiären Ausbildung. Das zeigt die erste Erhebung zur höheren Berufsbildung des Bundesamtes für Statistik (BFS), die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Der Effekt ist umso deutlicher, je höher die gewählte Ausbildung ist: Ein Diplom einer höheren Fachschule (HF) führte ein Jahr nach Studienabschluss durchschnittlich zu einer um 19 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit einer Führungsposition. Ein Eidgenössischer Fachausweis (EF) oder ein Eidgenössisches Diplom (ED) brachte eine Steigerung um 15 Prozentpunkte.
Hatten zu Beginn der Fachhochschulausbildung ein Siebtel eine Führungsposition inne, waren es ein Jahr nach der Diplomierung ein Drittel. Bei den EF-Absolventen stieg der Anteil der Kader von 29 auf 44 Prozent, mit dem ED von 48 auf 63 Prozent.
Absolventinnen einer höheren Berufsbildung seien aber sowohl vor Beginn als auch ein Jahr nach Abschluss der Ausbildung seltener in Führungspositionen als Absolventen, schreibt das BFS in einer Mitteilung vom Dienstag. Bei den ED-Studenten belegten die Hälfte der Männer, aber nur ein Drittel der Frauen vor Ausbildungsbeginn eine Führungsposition. Ein Jahr nach Ausbildungsabschluss waren es bei den Männern ungefähr zwei Drittel, bei den Frauen weniger als die Hälfte.
EF-Absolventinnen steigerten ihre Kaderchancen um 13 Prozentpunkte von 23 auf 36 Prozent, während ihre männlichen Kollegen 16 Prozentpunkte von 33 auf 49 Prozent zulegten. HF-Studentinnen begannen bei 9 Prozent Führungsanteil und landeten bei 22 Prozent, Männer steigerten sich von 19 auf 43 Prozent.
Die grosse Mehrheit der Personen, die 2016 eine höhere Berufsbildung abgeschlossen haben, gibt gemäss BFS ein Jahr nach Abschluss an, dass sie die damit angestrebten beruflichen Ziele mehrheitlich oder vollständig erreicht hat. Dies gilt unabhängig vom Abschlusstyp für Führungskräfte, Angestellte ohne Führungsfunktion wie auch für selbständig Erwerbende.
Am höchsten ist der Wert bei Führungskräften mit einem eidgenössischen Diplom (86 Prozent) und am tiefsten bei Angestellten ohne Führungsfunktion mit einem eidgenössischen Fachausweis oder einem Diplom einer HF (70-71 Prozent). Der Anteil derjenigen, die angaben, dass sie ihre beruflichen Ziele überhaupt nicht erreicht haben, ist bei den Angestellten ohne Führungsfunktion mit 7 bis 8 Prozent am höchsten.
(SDA)