Der junge John F. Kennedy reiste 1945 als Korrespondent für den Zeitungsverlag Hearst durch das vom Zweiten Weltkrieg gezeichnete Europa und führte darüber Tagebuch. Nun wurden Kennedys Reporter-Tagebuch vom Bostoner Auktionshaus PR Auction versteigert.
Das Gebot des JFK-Sammlers Joseph Alsop aus Beverly erhielt für 718'750 US-Dollar den Zuschlag. Alsop ist der Sohn von Stewart Alsop und der Neffe von Josef Alsop. Die beiden Männer waren wichtige Journalisten zur Zeit Kennedys. Der neue Besitzer des Kennedy-Tagebuchs traf den 35. US-Präsidenten zum ersten Mal 1960 persönlich im Haus seines Onkels.
Kennedy sinnierte über Hitler
Bobby Livingston, Vizepräsident des Auktionshauses sagte über die Versteigerung: «Meine Erwartungen wurden übertroffen. Aber das überrascht mich nicht, das ist so ein bedeutendes und historisches Dokument."
John F. Kennedy führte als 28-jähriger Korrespondent Tagebuch, als er 1945 durch Europa reiste. Auf 61 Seiten schrieb er seine Eindrücke über die Kriegszerstörung, seine Gedanken über Hitler und die Zukunft der damals neu gegründeten Vereinten Nationen auf sowie die Spannungen zwischen den Westen und der Sowjetunion. Diese sollten später seine Präsidentschaft prägen. Seine Kriegsaufzeichnungen gab John F. Kennedy 1950 seiner Mitarbeiterin Deirdre Henderson. (sjf)