Über das Konsumfest Weihnachten zu schnöden, gehört heute zum guten Ton. Rituell werden Shitstorms gegen die Ladenkette entfesselt, die sich im Herbst als erste erdreistet, Weihnachtsartikel in die Regale zu stellen. Stolz erklärt man, «dieses Jahr» aufs Geschenkemachen zu verzichten. Am unglaubwürdigsten sind die selbst ernannten Totalverweigerer, die einen Langstreckenflug in den Süden buchen – und behaupten, sie kehrten damit der Konsumwut den Rücken.
Diese Anti-Haltung zeugt vor allem von (Denk-) Faulheit. Geschenke abzulehnen, ist bequem. Weil man dann selber keinen Aufwand hat. Ebenso billig ist der Vorwurf, dass die Läden Weihnachten gekapert hätten. Weil man dabei mutwillig ignoriert, welche Bedeutung Weihnachten für den Detailhandel hat.
Diese Branche ist punkto Umsatz und Anzahl der Arbeitsplätze eine der wichtigsten der Schweiz. Sie bietet einen niederschwelligen Zugang zum Arbeitsmarkt. Wer sich ins Zeug legt, macht schnell Karriere und steigt auf – auch ohne Uni-Abschluss oder teure Weiterbildungen.
Seit E-Commerce-Giganten aus den USA und China den hiesigen Geschäften auf die Pelle rücken, ist für sie der Stellenwert von Weihnachten sogar noch gestiegen. Es ist also legitim, dass sie sich für die Festtagssaison herausputzen.
Deshalb: Investieren Sie dieses Jahr doch wieder mal in ein schönes Geschenk! Kurbeln Sie die Konjunktur an. Und zaubern Sie damit nicht nur Ihren Lieben ein Lächeln ins Gesicht.