Es ist nur eine kleine Auswahl der Negativ-Schlagzeilen: Das Polareis schmilzt, der Meeresspiegel steigt – und die Politik macht leere Versprechungen. Terroristen schlagen zu, wo sie wollen – und keiner kann uns schützen. Hungersnöte, Bürgerkriege, Flüchtlinge, Börsenflaute, Massenentlassungen – und dann auch noch die Digitalisierung!
«Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten» lautet ein Bonmot, nach dem sich viele Medien zu richten scheinen – auch BLICK, wie wir zum Jahresabschluss selbstkritisch eingestehen müssen.
Doch die Wahrheit ist oft komplexer: Natürlich geschehen täglich schreckliche Dinge, überall auf der Welt, von denen wir selbstverständlich in Echtzeit erfahren wollen. Das aber trübt den Blick aufs grosse Ganze.
Und was ist nun das wirklich wahre, vollständig objektive Bild unserer Lebensbedingungen? Ganz einfach: Es geht uns immer besser!
Unser Newsroom hat recherchiert, wo es der Schweiz in diesem Jahr nachweislich besser geht. Hier nur einige der 24 Beispiele, die wir in der letzten Ausgabe des BLICK-Jahrgangs 2018 veröffentlichen ...
– In der Schweiz sind heute so wenige Menschen arbeitslos wie nie in den letzten zehn Jahren.
– Die Lebenserwartung steigt und steigt: Schweizerinnen werden im Schnitt 85 Jahre alt, Männer 81.
– Die Polizei meldet weniger Verkehrstote, weniger Suizide, weniger Morde.
Nimmt man die weltweite Entwicklung über längere Zeit in den Blick, fällt die Bilanz sogar noch positiver aus. Der schwedische Wissenschaftler Hans Rosling (†68), der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, der Menschheit zu zeigen, dass es ihr immer besser geht, sagte einmal: «Es ist leicht, all die schlimmen Dinge auf der Welt zur Kenntnis zu nehmen. Schwieriger ist es, das Gute zu sehen.»
Tatsächlich: Im Jahr 1800 lebten noch 85 Prozent der Weltbevölkerung in härtester Armut und hatten häufig nichts zu essen. Heute leiden nur 10 Prozent Hunger. Fast an jedem Aspekt des menschlichen Lebens lassen sich Fortschritte vermelden – die Kindersterblichkeit sinkt, ebenso der Anteil von Analphabeten und derjenigen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Es gibt weniger Atomwaffen, weniger Tote bei Flugzeugabstürzen, zumindest in Europa weniger Kriege. Alles ist auf lange Sicht besser geworden.
Zugegeben: Der vom Hungertod bedrohten Familie in Somalia nützt es wenig, wenn statistisch mehr Menschen etwas zu essen haben. Und wer seine Liebsten bei einem Autounfall verloren hat, den wird es kaum trösten, dass es immer weniger Verkehrstote gibt. Individuelles Leid macht es schwierig oder gar unmöglich, sich über Fortschritte anderswo zu freuen.
Wir sollten es dennoch tun. Denn die Geschichte der Menschheit ist eine Erfolgsgeschichte. Das Gute siegt langsam, aber es siegt. Vielleicht sollten wir deshalb unsere Stossseufzer zum Jahreswechsel überdenken. Und in Zukunft zufrieden stöhnen: Früher war alles schlechter! Alles wird immer besser!
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir in diesem Sinne: Nur das Beste und Allerbeste für 2019!