Am Euro-Airport Basel-Mulhouse soll nächstes Jahr eine neue Schweizer Airline abheben. Vorgestellt wurde das Projekt unter dem Namen Swiss Skies. Ihr tatsächlicher Name ist noch unklar. Wie so vieles anderes auch.
Was man weiss: Die vier Gründer – sie sind weitgehend unbekannt – bauen ihren gesamten Business Case rund um einen speziellen Flugzeugtypen, den A321neo LR. Dank besserer Triebwerke und drei Zusatztanks kommt die Mittelstrecken-Maschine neu über den Atlantik.
So liegt von Basel aus plötzlich Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio in Reichweite – die einzig bekannte Destination von Swiss Skies. Mithilfe dieses Jets wollen die vier Gründer den Luftfahrtmarkt umpflügen. 30 Prozent günstiger als die Konkurrenz wolle man sein und ganz Europa bedienen.
Nur: Vom A321neo LR wurde noch keine einzige Maschine ausgeliefert. Ob der Jet die Erwartungen erfüllt, muss sich erst zeigen. Die Swiss jedenfalls setzt weiter auf ihre klassischen Langstreckenjets. Und: Die Konkurrenz schläft nicht. Die Warteliste ist lang. Billigflug-Konkurrenten wie die umtriebige Norwegian dürften mit der Langstrecken-Variante des A321neo schneller in der Luft sein als Swiss Skies.
Aus der Faszination für die Luftfahrt sind schon viele hochfliegende Konzepte entstanden. Die Geschäftsrealität in der Luft ist heute jedoch: Mega-Investitionen, Mini-Margen, knüppelharte Konkurrenz. Da ist wenig Romantik dabei. Eigentlich wissen wir doch seit Ikarus: Wer zu hoch hinaufwill, stürzt ab.