Das meint BLICK zur Fahrausbildungs-Reform
Sicherer werden die Strassen so nicht

Die Schweizer Verkehrspolitik war bisher ein Erfolg. Mit der Idee, den Automateneintrag zugunsten der Klimapolitik zu opfern, setzt Noch-Bundesrätin Leuthard diesen auf Spiel, meint BLICK-Wirtschaftsredaktor Konrad Staehelin.
Publiziert: 28.12.2018 um 07:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2018 um 09:20 Uhr
Konrad Staehelin
Konrad StaehelinWirtschafts-Redaktor

Uvek steht für Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Die abtretende Bundesrätin Doris Leuthard (55) hatte so viele Themen unter sich wie wenige andere Minister auf der Welt. Sie konnte dank der Machtfülle effizient Fragen verquicken, die verschiedene Bereiche betreffen.

Zuletzt hat die Tesla-Fahrerin das vergangene Woche getan, um die E-Mobilität zu fördern – sprich die Umwelt. Alle mussten ihren Beitrag leisten, total wurden 49 Massnahmen beschlossen. Das Bundesamt für Strassen Astra baut mit Privaten eine Schnelllade-Infrastruktur auf, das Bundesamt für Energie fördert Cleantech-Projekte.

Ein paar finden den Schleifpunkt

Aus Klimasicht ist auch die Streichung des Automateneintrags sinnvoll, der Junge für E-Autos begeistern soll. Für die Verkehrssicherheit ist sie dagegen eine Gefahr. Ab dem 1. Februar dürfen Personen ein geschaltetes Auto fahren, die nie bewiesen haben, dass sie dieses auch im Griff haben.

Die meisten, die es probieren, werden zwar nicht einmal aus der Garage kommen. Ein paar, die es halbbatzig gelernt haben, aber schon. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Toten auf Schweizer Strassen mehr als halbiert, auf 230 im Jahr 2017.

Ist diese erfreuliche Entwicklung jetzt gefährdet? Könnte sein, ist aber nicht erwiesen. Sicherer werden die Strassen damit aber bestimmt nicht. So wichtig die E-Mobilität ist: Dieses Risiko hätte Leuthard der Schweiz ersparen sollen.

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