Weltraumbehörde sendet Zerstörungsbefehl
Japanische Weltraumrakete musste nach Fehlstart zerstört werden

Nach einem Fehlstart ist bei einer japanischen Weltraumrakete der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst worden.
Publiziert: 12.10.2022 um 15:17 Uhr

Weniger als zehn Minuten nach dem Abheben am Mittwoch sei der Rakete wegen einer ungewöhnlichen Positionierung das Signal zur Selbstzerstörung gesendet worden, sagte Yasuhiro Funo, Projektleiter der japanischen Weltraumbehörde Jaxa.

«Wir haben die Zerstörung der Rakete angeordnet, denn wenn wir sie nicht in die von uns geplante Umlaufbahn schicken können, wissen wir nicht, wo sie hingehen wird», erklärte Funo auf einer Pressekonferenz.

Die unbemannte Rakete war zunächst vom Weltraumbahnhof Uchinoura in der Region Kagoshima im Südwesten Japans gestartet. Ein Livestream des Starts wurde kurze Zeit später unterbrochen. Moderatoren in Schutzhelmen erklärten den Zuschauern, dass es ein Problem beim Start gegeben habe.

Die Epsilon-Rakete beim Start in Japan.
Foto: STR

Raketenteile offenbar im Meer gelandet

Das technische Problem habe die letzte Stufe des Starts betroffen, als das letzte starke Antriebssystem gezündet werden sollte, sagte Funo weiter. Nach dem Abbruch der Mission geht die Jaxa davon aus, dass die Raketenteile östlich der Philippinen im Meer gelandet sind.

Für Japans Weltraumbehörde ist es der erste Fehlstart seit zwei Jahrzehnten und der einzige der sogenannten Epsilon-Rakete. Das Feststoffmodell ist seit seinem Debut im Jahr 2013 fünf erfolgreiche Missionen geflogen. Die 26 Meter lange Epsilon-6-Rakete hatte einen kastenförmigen Satelliten an Bord, der die Erde für Experimente mindestens ein Jahr lang umkreisen sollte, sowie acht Mikrosatelliten.

Jaxa-Präsident entschuldigt sich

Jaxa-Präsident Hiroshi Yamakawa entschuldigte sich für das Scheitern des Starts und sagte, der Behörde tue es «schrecklich leid, dass wir die Erwartungen der japanischen Bevölkerung nicht erfüllen konnten». Jaxa werde versuchen, die Ursachen für den Fehlstart herauszufinden.

(AFP)

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