Reparatur für Riffe
Schweizer macht Korallen fit gegen Bleiche

Ozeane sind ein Quell für die Gesundheit des Planeten. Doch die Erderwärmung macht ihnen zu schaffen: Sie tötet Korallen. Ein EPFL-Doktorand hat nun untersucht, was Korallen widerstandsfähig macht gegen die Bleichekrankheit und wie Riffe «repariert» werden können.
Publiziert: 13.11.2020 um 09:08 Uhr
|
Aktualisiert: 17.11.2020 um 11:22 Uhr
Eine an Korallenbleiche erkrankte Koralle. Ein EPFL-Doktorand hat nun untersucht, wie Korallen genetisch fit werden, um sich an die Klimaerwärmung anzupassen, statt zu erkranken. Die Ergebnisse könnten bei der "Therapie" geschädigter Riffe helfen.
Foto: EPFL

Oliver Selmoni, Doktorand am Laboratorium für Geographische Informationssysteme (LASIG) der ETH Lausanne (EPFL), untersuchte, warum einige Korallen besser gewappnet sind gegen die berüchtigte Korallenbleiche als andere. Er wandte die Prinzipien der Umweltgenomik an, um diese Anpassungsfähigkeit zu charakterisieren.

Selmoni kam zum Schluss, dass Korallen umso anpassungsfähiger sind, je länger sie schädlichen Einflüssen - im Fall der Korallenbleiche zu hoher Wassertemperatur - ausgesetzt sind. Und dass sie ihre erworbene Robustheit genetisch weitergeben können, so dass ihre Nachkommen geschädigte Korallenriffe wiederaufforsten können.

Korallen können ihre erworbene Robustheit genetisch weitergeben

Die in der Studie entwickelten Karten könnten dazu verwendet werden, neue Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPAs) einzurichten: Zonen, in denen Fischerei, Tourismus, Industrie und andere menschliche Aktivitäten eingeschränkt sind und in denen durch die Vernetzung hitzebeständiger Korallenstämme die Riffe rund um den Archipel besiedelt werden könnten.

Eine andere Option könnte darin bestehen, klimaangepasste Korallen auszuwählen und zu züchten und sie dann in nahe gelegene Riffe zu verpflanzen, die weniger in der Lage sind, steigenden Temperaturen zu widerstehen. Dadurch würde der Prozess der natürlichen Selektion beschleunigt.

«Mit der Zeit können diese robusteren Stämme dazu beitragen, beschädigte Riffe wieder aufzubauen oder bestehende Korallenpopulationen widerstandsfähiger gegen das Ausbleichen zu machen», fügt Selmoni hinzu. Hier mehr dazu.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?