Oliver Selmoni, Doktorand am Laboratorium für Geographische Informationssysteme (LASIG) der ETH Lausanne (EPFL), untersuchte, warum einige Korallen besser gewappnet sind gegen die berüchtigte Korallenbleiche als andere. Er wandte die Prinzipien der Umweltgenomik an, um diese Anpassungsfähigkeit zu charakterisieren.
Selmoni kam zum Schluss, dass Korallen umso anpassungsfähiger sind, je länger sie schädlichen Einflüssen - im Fall der Korallenbleiche zu hoher Wassertemperatur - ausgesetzt sind. Und dass sie ihre erworbene Robustheit genetisch weitergeben können, so dass ihre Nachkommen geschädigte Korallenriffe wiederaufforsten können.
Korallen können ihre erworbene Robustheit genetisch weitergeben
Die in der Studie entwickelten Karten könnten dazu verwendet werden, neue Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPAs) einzurichten: Zonen, in denen Fischerei, Tourismus, Industrie und andere menschliche Aktivitäten eingeschränkt sind und in denen durch die Vernetzung hitzebeständiger Korallenstämme die Riffe rund um den Archipel besiedelt werden könnten.
Eine andere Option könnte darin bestehen, klimaangepasste Korallen auszuwählen und zu züchten und sie dann in nahe gelegene Riffe zu verpflanzen, die weniger in der Lage sind, steigenden Temperaturen zu widerstehen. Dadurch würde der Prozess der natürlichen Selektion beschleunigt.
«Mit der Zeit können diese robusteren Stämme dazu beitragen, beschädigte Riffe wieder aufzubauen oder bestehende Korallenpopulationen widerstandsfähiger gegen das Ausbleichen zu machen», fügt Selmoni hinzu. Hier mehr dazu.
(SDA)